Fuhrparkmanagement ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Immer mehr Flottenbetreiber stehen vor dem Hintergrund der Mobilitätswende vor der Frage, ob und wie sie Elektrofahrzeuge in den Fuhrpark integrieren können. Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit widersprechen sich nicht, wenn im Fuhrpark Elektrofahrzeuge mit dem nötigen Know-How betrieben werden.
In diesem einführenden Artikel erhalten Sie alle wichtigen Informationen und wertvolle Tipps, um gewinnbringend Elektroautos im Fuhrpark zu betreiben. Folgende Fragen werden präzise und kompakt beantwortet:
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Welche Förderungen können für Elektroautos im Fuhrpark in Anspruch genommen werden?
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Wie organisiere ich das Lademanagement für die Elektrofahrzeuge im Fuhrpark?
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Welche Rolle spielt ein intelligentes Lastmanagement für den Betrieb einer Elektroauto-Flotte?
1. Wie wirtschaftlich sind Elektroautos im Fuhrpark?
Ein Fuhrpark kann ein großer Kostenfaktor für ein Unternehmen sein. Entsprechend wichtig ist ein weitsichtiges Fuhrparkmanagement. Elektroautos können dabei eine wesentliche Rolle einnehmen. Denn eine Elektrofahrzeug-Flotte reduziert nicht nur den CO2-Ausstoß des Fuhrparks, sondern lohnt sich vielfach auch aus Kostengründen. Hinzu kommt ein schwierig monetär zu fassender Imagegewinn, der jedoch keinesfalls zu unterschätzen ist.
Kosteneinsparungen lassen sich u. a. realisieren durch:
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einen effizienten Fahrzeugeinsatz durch intelligentes E-Flottenmanagement
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Einsparungen durch selbsterzeugten Strom
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geringere Kosten für Wartung und Reparatur im Vergleich zu konventionellen Fahrzeugen
Mit dem speziell für gewerblich genutzte Elektrofahrzeuge konzipierten Online-Kostenrechner des Öko-Instituts können Sie die Anschaffungs- und Betriebskosten sowie die CO2-Emissionen ermitteln und vergleichen, die mit der Fahrzeugnutzung von Elektro-, Benzin- und Dieselfahrzeugen verbunden sind.
2. Wie nachhaltig sind Elektroautos im Fuhrpark?
Mit der Integration von Elektroautos im Fuhrpark setzt ein Unternehmen ein sichtbares Zeichen für eine nachhaltige und zukunftsfähige Mobilität. Die Klimabilanz eines Elektrofahrzeugs hängt jedoch stark von der gewählten Autoklasse und dem geladenen Fahrstrom ab, also ob die E-Flotte mit dem gängigen Strommix oder mit Strom aus regenerativen Energien betrieben wird. Durch Ökostrom betreiben Sie Ihre Fahrzeugflotte mit 100% Erneuerbaren Energien. Bei Einbindung eigener Photovoltaik-Anlagen wird der Ladestrom zum Teil sogar lokal erzeugt. Dies macht auch mit Blick auf aktuelle gesetzliche Entwicklungen Sinn: Laut finaler Version der Neufassung der Erneuerbare-Energien-Richtlinie, die in das Europäische Parlament zur Abstimmung gebracht wird, wird der Verkehrssektor zu einer Quote verpflichtet – mindestens 14 Prozent ihrer Kraftstoffe müssen im Jahr 2030 erneuerbar sein.
Hinzu kommen die ökologischen Vorteile, die sich direkt vor Ort auswirken: Elektroautos fahren lokal emissionsfrei und geräuscharm. Sie können einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität in Städten und Kommunen leisten.
3. Welche Förderungen können für Elektroautos im Fuhrpark in Anspruch genommen werden?
Der Bund bezuschusst im Rahmen der sogenannten Umweltprämie jeden Kauf eines Elektroautos mit 2.000 € und den eines Plug-in-Hybridfahrzeugs mit 1.500 €. Einen Betrag in gleicher Höhe gewähren die Hersteller als Nachlass, sodass sich die auch als Elektroauto-Kaufprämie bezeichnete Gesamtförderung bei reinen E-Pkw auf 4.000 € und bei Plug-in-Hybriden auf 3.000 € beläuft.
Die Anträge auf Umweltbonus werden online beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gestellt. Das BAFA führt auch eine Liste der förderfähigen Elektrofahrzeuge, die inzwischen mehr als 160 E-Modelle für nahezu alle Anwendungsgebiete enthält.
Für Flottenbetreiber interessant sind auch unterschiedliche Landesprogramme, bei denen meistens der Bau von Ladeinfrastruktur im Förderfokus steht. Nicht zu vergessen ist außerdem, dass Elektrofahrzeuge ab der Erstzulassung 10 Jahre lang von der Kraftfahrzeugsteuer befreit sind und, dass Mitarbeiter auch ihre privaten Elektrofahrzeuge beim Arbeitgeber laden können, ohne dass dies einen geldwerten Vorteil darstellt. Zusätzlich erfreulich ist die Neuregelung, wonach eine Überlassung einer Ladestation vom Arbeitgeber an den Arbeitnehmer nach § 3 Nr. 46 EStG lohnsteuerfrei ist.
Dies erleichtert die Abrechnung der Strommengen an denen vom Arbeitgeber gestellten und beim Arbeitnehmer installierten Ladestationen. Darüber hinaus hat die Bundesregierung kürzlich die steuerliche Privilegierung von privat genutzten Dienstwagen beschlossen, die ab dem 01.01.2019 gelten soll. Die Neuregelung sieht vor, dass Arbeitnehmer, die einen voll- oder teilelektrisch angetriebenen Dienstwagen auch privat nutzen, monatlich nicht mehr 1 % des Listenpreises als geldwerten Vorteil versteuern müssen, sondern nur noch 0,5 %.
4. Wie stelle ich eine geeignete E-Flotte zusammen?
Grundgerüst Ihres elektromobilen Fuhrparks sind die den Anforderungen Ihres Unternehmens angepassten Elektro- oder Plug-In-Hybridfahrzeuge. Wichtig sind dabei Faktoren wie Akkukapazität der Elektrofahrzeuge, Ladezeiten, Ladedauern und Nutzungsweise. Auf dem Markt sind Elektrofahrzeuge mit Reichweiten von 90 bis 560 km verfügbar. Während sich i.d.R. rein batteriebetriebene Elektroautos für den urbanen Einsatz sowie für kleine bis mittlere Tagesfahrleistungen empfehlen, spielen Plug-in-Hybride ihre Vorteile aus, wenn gelegentlich oder regelmäßig auch größere Strecken zurückgelegt werden müssen.
Eine erste Übersicht über aktuell verfügbare Fahrzeuge gibt der ADAC. Auch bei der Auswahl der geeigneten Flotten-Elektroautos erweist sich der o. a. Kostenrechner des Öko-Instituts als wertvolle Entscheidungshilfe, da bei der Berechnung die durchschnittliche Jahresfahrleistung einbezogen wird.
5. Welche Ladeinfrastruktur benötige ich für meine E-Flotte?
Abhängig von Art und Umfang Ihrer E-Flotte muss die passende Ladeinfrastruktur an Ihrem Unternehmensstandort installiert werden. Dies gewährleistet eine bedarfsgerechte Versorgung mit Fahrstrom. Ladepunkte mit Stecker oder Kabel, AC- oder DC-Ladesäulen, Single- oder Duosäulen und möglicher individueller Lackierung und Folierung bilden hierbei eine vielfältige Auswahl. Durch eine RFID-Ladekarte oder Ladeapp erhalten Ihre Mitarbeiter zudem Zugang zu einem deutschlandweiten Ladenetzwerk (bspw. CONNECT Ladenetz) – wichtig, wenn unterwegs Strom geladen werden muss. Zudem ist die Installation von zusätzlichen Ladestationen am Wohnort der Mitarbeiter v. a. in ländlichen Regionen sinnvoll. Dies ist seit einer Neuregelung lohnsteuerfrei möglich (siehe Kapitel 3).
6. Wie organisiere ich das Lademanagement für die Elektrofahrzeuge im Fuhrpark?
Ein intelligentes Lademanagement ist essentiell zum effizienten Betrieb einer Elektroauto-Flotte: Es stellt sicher, dass die Elektroautos im Fuhrpark jederzeit einsatzbereit sind, wenn die Mitarbeiter sie benötigen. So hat bspw. dank Nutzerpriorisierung derjenige, der das Auto schnell wieder braucht, als erstes einen vollen Akku. Hierfür erfolgt zunächst im Backend eine Einstufung von Ladenden auf der Flottenladeinfrastruktur in Priorisierungsklassen.
Nicht priorisierte Nutzer (aus dem Roaming) werden in eine separate Priorisierungsklasse eingeordnet. Nutzer, deren Priorisierungsklasse höher ist, werden dann unabhängig vom Ladepunkt entsprechend bevorzugt mit Ladeleistung versorgt.
7. Welche Rolle spielt ein intelligentes Lastmanagement für den Betrieb einer Elektroauto-Flotte?
Um hohe Kosten für Netzentgelte aufgrund von Lastspitzen zu vermeiden, ist ein intelligentes Lastmanagement unabdingbar. Hierfür ist keine Erweiterung des Netzanschlusses nötig. Beim dynamischen Lastmanagement erfolgt eine bedarfsgerechte Zuteilung der Ladeleistung zu den Fahrzeugen und eine permanente Optimierung der Zuteilung der Ladeleistung. Beim alternativen statischen Lastmanagement erfolgt eine gleichmäßige Verteilung der Ladeleistung auf alle angeschlossenen Fahrzeuge.
Eine eigene Photovoltaik-Anlage macht für Betreiber von E-Flotten Sinn: Durch die Nutzung einer Photovoltaik-Anlage wird der eigenerzeugte Strom integriert und die verfügbare Leistung somit temporär erhöht. So reduzieren sich die Kosten pro Ladevorgang und die Ladevorgänge werden beschleunigt.
Beispiel für schnelleres Laden durch zusätzliche PV-Leistung - Bild: GP JOULE Connect GmbH & Co. KG
8. Die ideale E-Flotten-Lösung
Das Herzstück jeder E-Flotte ist die Ladeinfrastruktur. Bei CONNECT erfolgt die Energieverteilung an alle Ladepunkte durch einen Schaltschrank als zentrale Leistungs- und Kommunikationseinheit. Dank der elektrotechnischen Anbindung und Absicherung der Gesamtanlage mit industriellen Sicherungseinrichtungen wie DC-Fehlerstromerkennung, FI- & LS-Schutz, Hauptschalter und Überspannungsschutz sind sichere Ladevorgänge garantiert. Die zentral verbauten Industriekomponenten sorgen für eine hohe Langlebigkeit. Ein Software-Backend mit Funktionen zur Wartung über Online-Anbindung, automatischer Abrechnung der Ladevorgänge sowie Onlinesteuerung und -monitoring sorgen für einen effizienten Flotteneinsatz.