Neben dem reinen Antriebsstrang finden eine ganze Reihe von Hilfsaggregaten in Fahrzeugen Anwendung, die zur Aufrechterhaltung des Betriebs sowie von Komfort- und Sicherheitsstandards nötig sind und mit Energie versorgt werden müssen. Viele dieser Aggregate haben jedoch beim Verbrennungsmotor lediglich die Aufgabe, die Funktionsfähigkeit des Motors oder der Abgasreinigung sicherzustellen. Diese Komponenten, wie zum Beispiel Schmieröl- und Kraftstoffpumpen oder die Katalysatorvorheizung, werden beim elektrischen Antriebsstrang nicht mehr benötigt und entfallen daher.
Andere Funktionen müssen hingegen auch beim Elektrofahrzeug gewährleistet werden bzw. werden vom Kunden gewünscht, weshalb in der Regel mindestens folgende Komponenten eingebaut sind:
- Lenkunterstützung
- Bremsunterstützung
- Licht
- Klimaanlage/Heizung
- Batteriekühlung
Die Problematik beim Elektroauto ist, dass diese Aggregate nicht mehr wie beim Verbrennungsmotor mechanisch angetrieben werden können, weil der Elektromotor und somit auch die Antriebswelle im Stillstand nicht rotieren. Viele der Hilfsantriebe wären so im Stand nicht verfügbar. Deshalb müssen alle Komponenten über die Batterie versorgt werden, was direkten Einfluss auf deren Konstruktion hat. Denn viele der Aggregate wurden aufgrund der Kopplung an die Antriebswelle mechanisch oder hydraulisch geregelt und müssen für einen rein elektrischen Betrieb neu konzipiert und ausgelegt werden. So sind zum Beispiel neue Konzepte für die Lenkunterstützung oder auch die Bremssysteme gefragt.
Einen weiteren hohen Stellenwert hat das Thermomanagement im Elektroauto, welches neben der Beheizung und Klimatisierung die Kühlung der Batterie zur Aufgabe hat. Weil beim Elektromotor faktisch keine Abwärme auftritt, müssen auch diese Funktionen rein elektrisch sichergestellt werden. Dies kann besonders im Winter problematisch werden, denn das elektrische Aufheizen des Fahrzeuges und eventuell der Batterie für den Startvorgang kann sehr energieintensiv sein und hat so direkte Auswirkungen auf die Reichweite. Diese kann sich durch den Betrieb der Nebenaggregate um bis zu 20% und bei sehr tiefen Außentemperaturen sogar um bis zu 50% verringern. Eine Möglichkeit, diese zusätzliche Belastung der Batterie zu reduzieren, wäre die Zeiten zu nutzen, an denen das Auto für Ladevorgänge am Netz hängt. Schließen sich unmittelbar an diese Ladevorgänge Fahrten an, könnte die Energie zur Standklimatisierung und Batterieaufheizung aus dem Netz anstatt aus der Batterie bezogen werden.