Bewertung: 0 / 5

 
Daimler AG

Es dauert zwar noch ein wenig, bis sie bei den deutschen Händler steht, aber dennoch ist die Mercedes B Klasse electric drive bereits in aller Munde. Auch wenn es vielen so erscheinen mag, ist dies nicht das erste erhältliche Elektrofahrzeug mit einem Stern auf der Haube: Seit letztem Jahr ist der SLS AMG electric drive erhältlich (zumindest für jene, die für einen Sportwagen über 400.000 Euro locker machen können) sowie schon seit 2012 der Elektrotransporter Vito E-Cell. Bevor die elektrische B-Klasse bei uns im Laufe des Jahres auf die Straßen kommt, entert Mercedes Anfang 2014 den amerikanischen Markt.

Dort gehören in einigen Bundesstaaten Elektroautos bekanntlich schon zum Alltag. Und dennoch wird die B-Klasse ed dort einige Blicke auf sich ziehen, denn der Kompakt-Mercedes kommt neu auf den Markt, auch als Verbrenner gab es ihn bisher nicht auf amerikanischem Boden. Auch wenn noch nichts Konkretes verlautbart wurde: In Amerika soll die Elektro-B-Klasse mit "unter 40.000 Dollar" den BMW i3 preislich unterbieten – wie das später in Deutschland aussehen wird, ist noch nicht bekannt.

 

Elektro-Mercedes mit Tesla-Akkus

 

 

Der Elektromotor mit rund 130 kW/170 PS entwickelt ein sofort verfügbares Drehmoment von 310 Nm und soll die Elektro-B-Klasse in "deutlich weniger als 10 Sekunden" auf 100 Stundenkilometer beschleunigen, wie Mercedes betont. Die Akku-Technologie stammt von Tesla, was sicherlich ein gutes Aushängeschild für den neuen Mercedes-Stromer ist. Mit einer maximalen Reichweite von 200 Kilometern und einer Spitzengeschwindigkeit von 160 km/h werden zwar noch keine Tesla-Werte erreicht, aber damit bewegt sich die B-Klasse ed schon im oberen Leistungsmittelfeld der aktuell angebotenen Elektroautos. Untergebracht ist das 28,5 kWh-Batteriepaket im sogenannten „Energy Space“ im Unterboden des Fahrzeugs. Dadurch soll es bei dem Fünfsitzer im Vergleich zu der konventionell betriebenenden B-Klasse keine Platzeinbußen im Innen- und Kofferraum geben. An einer normalen Haushaltssteckdose sollen die Batterien innerhalb von 10 Stunden wieder voll aufgeladen sein, an einer Schnellladestation könne in anderthalb Stunden ausreichend Energie für 100 Kilometer Reichweite getankt werden. Im Betrieb stehen unterschiedliche Fahrmodi und Rekuperationsstufen zur Auswahl, die die Restreichweite beim Fahren beeinflussen. Eine eigene Leistungsanzeige, die neben dem Tacho angebracht ist, informiert über den Energieverbrauch.

 

Mercedes verspricht "kultivierte Sportlichkeit"

 

Das Design der B-Klasse wurde aufgefrischt, wodurch der Mini-Van nicht mehr so bieder wirkt. Tatsächlich kommt die neue B-Klasse dynamischer und sportlicher als der Vorgänger daher. Optisch unterscheidet sich die Elektro-Version dagegen kaum von den konventionell betriebenen Schwestermodellen. Die LED-Tagfahrleuchten im Stoßfänger und das radargestützte Kollisionswarnungssystem COLLISION PREVENTION ASSIST sind serienmäßig und auch im Innenraum kann sich die Serienausstattung sehen lassen: Das Audiosystem verfügt über einen 14,7-Zentimeter-Farbbildschirm, Doppeltuner und MP3-fähigem CD-Player sowie USB-Anschluss. Als Navigationssystem ist der Becker® MAP PILOT an Bord. Wer auf ein Multimedia-System mit Internetzugang und weiteren Spielereien Wert legt, muss draufzahlen.

Die Mercedes Connected Services sorgen für die Vernetzung des Elektroautos. So können über die Vehicle Homepage online mittels PC oder Smartphone aus der Ferne Einstellungen vorgenommen oder Informationen abgerufen werden, bspw. über Ladezustand und Reichweite. Auf dem Routenplaner sollen die auf dem Weg liegenden Ladestationen verzeichnet sein. Nicht zuletzt möchte die B-Klasse ed mit der komfortablen Vorklimatisierung punkten: So könne das Elektroauto über die Connected Services zu jedem gewählten Zeitpunkt vorgeheizt oder vorgekühlt werden.

Die elektrisch angetriebene B-Klasse kommt spät, aber sie kommt. Ob sie hierzulande allerdings den gleichen Hype hervorrufen wird, wie der innovative BMW i3, darf angezweifelt werden. Aber zunächst bleibt es abzuwarten, wie sie sich auf dem amerikanischen Markt schlägt...