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Fine Mobile

Neu ist es nicht, das TWIKE. Im Vergleich zu den ganzen anderen Elektrofahrzeugen, über die dieser Tage so viel geredet wird, sogar uralt. Erst recht ein Grund, wieder einmal auf dieses innovative Pionierfahrzeug aufmerksam zu machen. Das TWIKE hat bei E-Rallyes schon zahlreiche Preise gewonnen und genießt bei vielen Menschen einen regelrechten Kultstatus - und es wird immer noch produziert. Bei dem ersten TWIKE von 1986 handelte es sich noch um ein vollverkleidetes, zweisitziges Fahrrad, das von Schweizer Studenten für die EXPO in Vancouver entwickelt wurde, wo es auch gleich einen Preis für seine ergonomische Gestaltung gewann.

1991 wurde bei dem TWIKE II ein elektrischer Hilfsantrieb integriert, ein Jahr später erfolgte in der Schweiz die Gründung der TWIKE AG, um das Fahrzeug in Serie zu produzieren. Seit 1996 wird das weiterentwickelte und noch heute gebaute TWIKE III produziert, das 2004 ein "Redesign" erfahren hat. Seit 2002 produziert die FINE Mobile GmbH, die sich 1998 als Generalimporteur für Deutschland gründete und zunächst die Lizenzproduktion übernahm, das TWIKE als exklusiver Hersteller in Eigenregie. Nach und nach wurden die Akkus verbessert, sodass in einigen Modellvarianten mittlerweile rein elektrische Reichweiten von 100 bis 200 Kilometern erzielt werden können – mit den Top-Versionen sogar noch um einiges mehr. Jährlich werden am Unternehmenssitz in Rosenthal rund 50 Fahrzeuge gefertigt, insgesamt wurden seit 1996 europaweit über 1.000 TWIKE der dritten Generation verkauft.

 

Human Power Hybrid: Leichtelektrofahrzeug mit eingebautem Fitnessstudio

 

"Der erste echte Sportwagen" – so bewirbt FINE Mobile GmbH sein innovatives Leichtelektrofahrzeug. Und ganz unrecht hat das Unternehmen damit nicht, ist es doch neben dem ungewöhnlichen Design der ungewöhnliche Zusatzantrieb, der dem TWIKE seine Sonderstellung bzw. seinen sportlichen Charakter verleiht. Dank des eingebauten "Fitnessstudios" kann man man unterwegs nach Lust und Laune in die Pedale treten, um sich körperlich zu betätigen oder die Reichweite zu verlängern – kann, nicht muss, es gibt auch Modelle, die nur mit einem Elektroantrieb fahren.

Als sog. Human Power Hybrid vereint das TWIKE Active einen Elektromotor mit zwei Pedaleinheiten, die im Betrieb die Hinterräder durch eine Kette direkt antreiben. Mittels einer Gangschaltung kann die Tretfrequenz an Geschwindigkeiten zwischen 25 und 70 km/h angepasst werden. Seine maximalen Fahrleistungen erzielt das TWIKE, das bis zu 85 km/h aufs Tacho bringt, aber auch ganz ohne Muskelkraft.

 

Effizient und sparsam: Umgerechnet ein halber Liter Treibstoff auf 100 Kilometer

 

 

Die dreirädrige Flunder bringt dank der ultraleichten Karosserie aus Thermoplast nur etwa 270 Kilo auf die Waage und bietet zwei Personen sowie ein wenig Gepäck Platz. Das Leichtelektromobil ist ausgestattet mit einem Drehstrom-Asynchronmotor mit einer Nennleistung von 3 kW und einer Spitzenleistung von 9 kW sowie je nach Modell mit einem Nickel-Cadmium- oder einem Lithium-Ionen-Akku unterschiedlicher Größe. Mit einem angegebenen Verbrauch von 4 - 7 kWh auf 100 Kilometer ist das TWIKE sehr effizient und im Unterhalt äußerst günstig. Eine Minute an einer gewöhnlichen Haushaltssteckdose verschafft dem TWIKE einen Kilometer Reichweite – eine einfache Rechnung und schnelles Laden garantiert.

Im Innenraum warten sportliche Schalensitzen auf die Piloten. Gesteuert wird das TWIKE über einen Joystick, der mit einem Bordcomputer verbunden ist. Mit dem einhändig zu bedienenden Joystick wird gelenkt, beschleunigt, gebremst und der Blinker gesetzt. Ein Digitaldisplay gibt Auskunft über die Geschwindigkeit, die verfügbare Reichweite, den Ladezustand der Batterien sowie weitere relevante Informationen.

Auch wer dem TWIKE grundsätzlich positiv gegenübersteht, hat oft noch eine Frage im Kopf: Ist dieses Gefährt sicher zwischen all den vergleichsweise großen und schweren Autos? Laut FINE Mobile sei ein optimales Verhältnis zwischen Gewicht und Stabilität gelungen, aber natürlich kann es nicht die Sicherheit eines modernen PKW bieten. Allerdings soll das TWIKE bei einem frontalen oder seitlichen Aufprall "vergleichsweise sicher" sein, wie Berechnungen der ETH Zürich ergeben haben sollen. Das Elektromobil ist mit einem sog. Spaceframe in Form einer Sicherheitszelle ausgestattet, das unter durch die Verwendung von Knetwerkstoffen eine hohe Energieabsorbtionsfähigkeit haben soll. Wäre alles wunderbar, wenn die ganze Sache nicht doch einen kleinen großen Haken hätte: den Preis. Je nach Ausführung und Ausstattung kostet das TWIKE schnell über 20.000 bis 30.000 Euro, auch die 40.000 €-Marke kann geknackt werden.

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