DRIVE-E-Teilnehmer Adrian Beetz
(c) Fraunhofer IISB

DRIVE-E-Teilnehmer Adrian Beetz

Eine Woche, 50 Studierende, ein großes Thema: Elektromobilität. Bei der DRIVE-E-Akademie beschäftigen sich qualifizierte junge Nachwuchskräfte mit der Mobilität der Zukunft, tauschen sich mit Spezialisten aus Wissenschaft sowie Wirtschaft aus und knüpfen wertvolle Kontakte für ihr Berufsleben. Gestern ist die achte Ausgabe der Akademie in München gestartet – ein Interview mit Adrian Beetz über den ersten Tag unter dem Motto „Elektromobilität zu Lande, zu Wasser und in der Luft“.

Adrian, stelle dich doch kurz einmal vor: Was studierst du? Und was begeistert dich am Thema Elektromobilität?

Ich studiere Entwicklung und Management im Maschinen- und Automobilbau im Masterstudiengang an der Hochschule Coburg. Zunächst habe ich, das ist schon ein bisschen länger her, eine Ausbildung bei der Brose Fahrzeugteile GmbH & Co. gemacht. Das ist ein Automobilzulieferer, der viel Elektrokleinantriebe macht, zum Beispiel Fensterheber, Kühlerlüfter, Sitzversteller. In meinem Bachelorstudium habe ich dann Mechatronik in Aschaffenburg studiert und war dort im Labor für elektrische Maschinen, Leistungselektronik und Antriebe. Meinen Studienschwerpunkt habe ich damals auf Antriebstechnik und Robotik gelegt. Ich fand elektrische Antriebe eigentlich schon immer faszinierend – und die Elektromobilität ist eine wachsende Branche, da ist viel Umbruch, viel Innovation. Daher finde ich das sehr interessant, da ist gerade viel im Entstehen. Auch wenn es ein Buzzword ist wie Industrie 4.0, Digitalisierung oder auch additive Fertigung. Das sind alles Felder, die jetzt gerade anfangen zu wachsen und die sind sehr spannend sind.

DRIVE-E habe ich eher durch Zufall auf der Website der Hochschule Coburg entdeckt: Da findet man oft interessante Vorträge oder Workshops – und dieses Mal eben DRIVE-E. Die Kurzzusammenfassung und auch das Programm vom letzten Jahr haben sich so interessant angehört, da dachte ich: Im September muss ich zwar arbeiten, aber ich nehme mir einfach eine Woche frei. Und dann habe ich mich beworben.

2018 09 11 Vorstellungsrunde DRIVE E

(c) Fraunhofer IISB

Was erwartest du von der DRIVE-E-Akademie?

Wie es Professor Salehi am Anfang schon gesagt hat: neue Impulse zu bekommen. Wenn man hier mit vielen Vertretern aus der Industrie spricht und die Vorträge hört, erfährt man, was aktuelle Entwicklungen sind und wo die Reise hingeht. Denn manchmal gehen ja auch Forschung und Lehre ein bisschen auseinander. Neue Anreize aus der Industrie zu bekommen ist wertvoll.

Wie ist Dein Eindruck vom ersten Tag der Akademie? Was war dein persönliches Highlight?

Es gab schon viele Highlights. Allgemein finde ich die Organisation richtig gut: Man wird gut hierhin in die Hochschule hingeführt, Räume stehen bereit, die Verpflegung ist gut geplant und natürlich auch die Vorträge. Mein persönliches Highlight war der Vortrag von Osram, weil ich gar nicht auf dem Schirm hatte, wie verrückt und innovativ das jetzt schon mit dem LED Matrix-Licht ist: dass das schon 1.024 einzelne Bereiche sind und die einzeln angesteuert werden können. Was sich da in den letzten Jahren getan hat und was sich da noch in den nächsten Jahren tun wird, das fand ich überraschend. Auch wenn es nicht direkt mit Elektromobilität zu tun hat, gehört es zum Gesamtbild dazu.

2018 09 11 Workshop Salehi DRIVE E

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Die Elektromobilität bietet viele Möglichkeiten – weißt du schon, worauf du dich beruflich konzentrieren möchtest?

Auf der einen Seite ist Automobilindustrie in Deutschland natürlich sehr interessant, auf der anderen Seite kann Elektromobilität auch in anderen Feldern Anwendung finden. Ich habe zum Beispiel meine Bachelorarbeit bei SSI Schäfer geschrieben, die machen Lagersysteme für die Intralogistik. Da ist gerade ein autarkes Shuttle in der Entwicklung, das mit Energiespeichern fährt – das ist auch Elektromobilität, aber eben auf eine kleinere Größe heruntergebrochen. Fragen wie „Wie schnell bewege ich mich?“ oder „Wie mache ich die Fahrplanung, dass ich mit meiner Reichweite auskomme?“ spielen dabei eine Rolle. Da kann DRIVE-E helfen für die eigene berufliche Ausrichtung. Bei mir steht die grobe Richtung allerdings schon fest: Es soll auf jeden Fall in die Elektroniktechnik, elektrische Antriebe, Automobilzulieferer bzw. OEM gehen.

Adrian, Danke für das Gespräch!