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Das Nachwuchsprogramm DRIVE-E hat Studierenden bereits zum zehnten Mal Einblicke in die Vielfalt der elektrischen Mobilität vermittelt. Die zehnte Ausgabe der Nachwuchsakademie war geprägt von hochkarätigen Vorträgen und spannenden Exkursionen, einer Festveranstaltung zum Jubiläum und der Zieleinfahrt der WAVE Germany, der größten E-Rallye der Welt.

Nach sechs spannenden Tagen hieß es am Samstagabend für die teilnehmenden Studentinnen und Studenten der DRIVE-E-Akademie 2019 Abschied nehmen. Wir werfen einen Blick zurück auf eine intensive und thematisch vielfältige Akademie, bei der natürlich auch der Spaß nicht zu kurz kam.

Gestartet war die DRIVE-E-Akademie 2019 am Montag, den 16. September mit einem Kennlernnachmittag am Fraunhofer IISB, dem Gastgeber des diesjährigen DRIVE-E-Programms. Ebenfalls auf dem Programm stand der Alumni-Abend, vor dem zum Einstieg drei Ehemalige der DRIVE-E-Akademie einen Einblick in ihre jeweiligen Karrierewege und ihre alltägliche Arbeit gaben. Die Quintessenz des Abends: Viele Wege führen in die Elektromobilität, wichtig ist vor allem die Motivation.

Der Dienstag stand dann unter dem Thema „Laden“ und startete mit einem Besuch bei ABL SURSUM: Das Traditionsunternehmen, in dem vor fast 100 Jahren der Schuko-Stecker entstand, entwickelt und fertigt Ladesäulen und Wallboxen und bot den Studierenden in mehreren Vorträgen und Führungen durch die Fertigung Einblicke in die Produktpalette und die damit verbundene Unternehmensvisionen zum Thema Laden. Zurück im Fraunhofer-Institut ging es am Nachmittag in den ersten zwei Vorträgen um Schnelllade-Konzepte und mögliche Technologievarianten sowie Fertigungsverfahren für Lithium-Ionen-Akkumulatoren. Im Anschluss folgten zwei Fachvorträge zum Thema Brennstoffzelle. Am Abend folgte ein Besuch im historischen Straßenbahndepot in Nürnberg – auch hier wird elektrisch gefahren.

Auch am Mittwoch sorgten Vorträge zur Nutzung von E-Mobilität im Bereich Schwerlastverkehr oder Ansätze für Ladesysteme für viel Diskussionsanlass bei den Studierenden, die sich mit den Referenten rege austauschten. Zudem wurde das Thema Gründung eines eigenen Unternehmens wurde am Beispiel eines Elektromobilitäts-Start-ups verdeutlicht und weckte bei vielen Nachwuchstalenten großes Interesse, genauso wie der nachmittägliche Workshop, bei dem die Studierenden selbst Zukunftsvisionen für die Mobilität entwickelten, oder auch die Firmenexkursion zu Continental in Nürnberg.

Aktionsreiche Halbzeit und Verleihung der DRIVE-E-Studienpreise 2019 am Donnerstag

Schwungvoll startete dann der nächste Tag, an dem ein Besuch bei Metz mecatech anstand. Neben einem Vortrag zu den technischen Details und einer Führung durch die Fertigung durften die Studierenden auch selbst die ersten zugelassenen „Made in Germany“-E‐Scooter auf dem Firmengelände testen. Wieder zurück in Erlangen konnten die Studierenden das Testzentrum des Fraunhofer IISB kennenlernen, das eine einzigartige Infrastruktur bietet, in der einzelne Komponenten von Elektrofahrzeugen, wie elektrische Antriebe oder Energiespeicher, bis hin zu Gesamtfahrzeugen vermessen und optimiert werden können. Für den nächsten Programmpunkt hatte sich hoher Besuch angekündigt: Thorsten Glauber, bayerischer Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz, stattete der DRIVE-E-Akademie einen Besuch ab und diskutierte mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern über die Zukunft der Elektromobilität.

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Am Abend folgte dann mit der Festveranstaltung zur Verleihung der DRIVE-E-Studienpreise 2019 im Museum Industriekultur in Nürnberg der vorläufige Höhepunkt der Akademiewoche. In feierlicher Atmosphäre und umgeben von Ausstellungsstücken aus mehreren Jahrzehnten Technik- und Mobilitätsgeschichte nahmen Ronja Haas und Julian Kreißl von der Justus-Liebig-Universität Gießen sowie Maximilian Schenke von der Universität Paderborn die Preise für ihre herausragenden Studien- und Abschlussarbeiten entgegen. Der vierte Preisträger, Lukas Ruppert von der RWTH Aachen, konnte seinen Preis wegen eines Auslandsaufenthalts nicht selbst entgegennehmen und wurde von seiner Mutter Elisabeth Forch-Ruppert vertreten. Überreicht wurden die Auszeichnungen von Prof. Martin März vom Fraunhofer IISB und Reinhold Friedrich vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

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Nach der Verleihung der Preise und dem gemeinsamen Abendessen beendete ein Festvortrag von André Metzner von der Schaeffler AG den formellen Teil des Abends. Unter dem Titel „Wie kommt das Neue in die Welt? Gedanken zur Elektrifizierung des Antriebs“ nahm er die Akademieteilnehmerinnen und -teilnehmer sowie die weiteren Gäste der Festveranstaltung mit auf eine Reise durch Vergangenheit und Zukunft bahnbrechender Erfindungen auf dem Gebiet der Elektromobilität. Ein inspirierender Ausklang für einen intensiven und höchst spannenden Tag der DRIVE-E-Akademie 2019.

Breite Themenvielfalt am Freitag auf der Jahrestagung des Fraunhofer IISB

Nach diesem aktionsgeladenen Donnerstag ging es am Freitag bei der DRIVE-E-Akademie wieder etwas ruhiger, aber nicht minder spannend weiter: Die Studierenden nahmen an der Jahrestagung des Fraunhofer IISB teil, die unter dem Thema „Leistungselektronik für Elektromobilität“ stand. Mit dabei waren Vorträge sowohl von Vertretern des Instituts als auch von Referenten von Unternehmen wie Porsche, Daimler und Airbus. Während am Vormittag Innovationen und Herausforderungen beim elektrischen Antrieb von Automobilen Gegenstand der Vorträge waren, stand der Nachmittag am Freitag auch im Zeichen eines im Zusammenhang mit der Elektromobilität noch weniger wahrgenommenen Themas: dem Potenzial des Elektroantriebs in der Luftfahrt.

Den Abschluss des Programms am Freitag bildeten die Vorträge der drei an der Akademie teilnehmenden DRIVE-E-Studienpreisträger aus diesem Jahr. Ronja Haas und Julian Kreißl stellten ihre beiden in der gleichen Forschungsgruppe der Universität Gießen entstandenen Arbeiten zum Thema Dendritenwachstum und dessen Vermeidung vor. Maximilian Schenke erläuterte den Akademieteilnehmern und Tagungsgästen mit seinem Vortrag seinen innovativen Ansatz zur Motorenregelung mittels Deep Reinforcement Learning, einer Sonderform des maschinellen Lernens. Insgesamt war das Vortragsprogramm am Freitag sowie das Akademieprogramm vor allem eins: dem Facettenreichtum des Themas E-Mobilität entsprechend vielfältig.

Krönender Abschluss am Samstag: Fahrevent und WAVE Trophy

Nach dem vortragsintensiven Freitag fand das DRIVE-E-Programm am Samstag am Fraunhofer IISB mit einem Ausflug in die Praxis der Elektromobilität seinen krönenden Abschluss. Am Vormittag konnten die Teilnehmenden der Akademie hautnah das Fahrgefühl in verschiedenen Elektrofahrzeugen erleben und miteinander vergleichen.

Im Anschluss an das gemeinsame Mittagessen war es auch schon Zeit für die Verabschiedung der Teilnehmenden der diesjährigen DRIVE-E-Akademie und die Übergabe der Teilnehmerurkunden. Dennoch hieß es auch nach dem formellen Ende der Akademie noch nicht unmittelbar Abschied nehmen. Vielmehr wartete noch ein weiteres unbestreitbares Highlight auf die Teilnehmenden: Der Vortrag von „Solarpionier“ Louis Palmer. Der Schweizer Visionär der Elektromobilität nahm die Nachwuchstalente in seinem lebendig gehaltenen Vortrag mit auf seine 2007 mit einem selbst gebauten „Solartaxi“ absolvierte Weltreise. Den passenden Ausklang – und ihren tatsächlichen Abschluss – fand die DRIVE-E-Akademie 2019 danach bei der Zieleinfahrt der WAVE Germany, der größten E-Rallye der Welt, auf dem Erlangener Schlossplatz mit anschließendem Empfang durch die Stadt Erlangen und Essen im nahegelegenen Palais Stutterhof.

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Die DRIVE-E-Akademie 2019: Ein Fazit aus Sicht der Teilnehmenden

Wie lautet nun das Fazit der Teilnehmenden der zehnten DRIVE-E-Akademie, der Jubiläumsausgabe des Nachwuchsprogramms für Studierende von Bundesministerium für Bildung und Forschung und der Fraunhofer-Gesellschaft? Highlights gab es viele, doch am Ende war es vor allem der Abwechslungsreichtum und das breite Spektrum der behandelten Themen, was vielen im Gedächtnis blieb.

„Für mich war es vor allem sehr wertvoll, das Thema E-Mobilität aus vielen verschiedenen fachlichen Perspektiven kennenzulernen“, bilanzierte Luca Virdis, Teilnehmer der diesjährigen DRIVE-E-Akademie und Student an der HTW Berlin. „Interdisziplinärer Austausch ist etwas, was hier bei der DRIVE-E-Akademie täglich mit auf dem Programm stand – auch weil die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz verschiedenen Fachbereichen stammen. Das habe ich persönlich als große Bereicherung empfunden“.

 

Großen Eindruck machten auch die Referenten des Programms bei den jungen Nachwuchstalenten, die sich in den sechs Akademietagen keine Gelegenheit zum Austausch und Vernetzen mit den Vortragenden aus Wirtschaft und Forschung hatten nehmen lassen. Das bestätigt auch DRIVE-E-Teilnehmerin Pina Arnold, die am Karlsruher Institut für Technologie studiert:

„Bei den Referenten fand ich nicht nur ihre fachliche Expertise, sondern vor allem ihre Offenheit und ihr großes Engagement beeindruckend“. Christin Hogrefe, Studentin an der Universität Ulm, fügt hinzu: „Die Leidenschaft und die Motivation der Vortragenden war wirklich spürbar für uns Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die Referenten haben sich wirklich ins Zeug gelegt und sich die Zeit genommen, alle unsere Fragen zu beantworten und sich intensiv mit uns auszutauschen.“ Sehr wahrscheinlich, dass sich aus diesen Kontakten die eine oder andere Karrieremöglichkeit für die Studierenden ergibt.