Das Gemeinschaftsprojekt 3F hat vollautomatisiertes Fahren im Niedergeschwindigkeitsbereich untersucht. Voraussetzung solcher Fahrten ist, dass die entsprechenden Fahrzeuge gefahrlos und zuverlässig zum Ziel kommen. Nun wurden die Ergebnisse präsentiert.
„Ziel war, Lösungen zu erarbeiten, damit automatisierte Shuttle-Fahrzeuge sicher unterwegs sind, auch wenn es zu einer technischen Störung kommt oder plötzlich Hindernisse auftauchen“, erläutert Steffen Knoop, Projektleiter in der Forschung und Vorausentwicklung bei Bosch.
Konkret ging es darum, dass ein Fahrzeug bei einem Fehler nicht komplett ausfällt, sondern sicher weiterfahren kann. Denn Shuttle-Fahrzeuge können nur ohne (Sicherheits-)Fahrer zum Einsatz kommen, wenn sie ihr System selbstständig überwachen, Störungen bewältigen und weiterfahren können. Bei kritischen Fehlern müssen sie das System in einen sicheren Zustand überführen und stoppen können.
Wie die Anforderungen im Einzelnen aussehen, wie Systeme davon ausgehend ausgelegt werden müssen und wie das Zusammenspiel der Einzelkomponenten optimiert werden kann, daran hat 3F gearbeitet.
Bei Ausfällen: Redundanz und Fehlertoleranz
Ein Lösungsansatz, auf den das Projekt verweist, ist Redundanz, also das doppelte Vorhandensein sicherheitsrelevanter Funktionen, ein weiterer ist die Fehlertoleranz zur Kompensation eines Teilsystemausfalls durch andere Funktionen.
Die erarbeiteten Lösungen beziehen sich außerdem auf die Unterstützung von Logistikprozessen. Hierzu wurde ein Assistenzsystem im Zusammenspiel zwischen Fahrer und Fahrzeug entwickelt, das eine sehr genaue Positionierung von Wechselbrückenhubwagen – Fahrzeuge zum Versetzen von Containern – ermöglicht. Ziel war, die Fahrzeuge zentimetergenau unter Containerbrücken zu bewegen, um Behälter schnell aufzunehmen.
3F wurde vom Wirtschaftsministerium mit 4,3 Millionen Euro gefördert. Beteiligt waren neben Bosch als Konsortialführer die StreetScooter GmbH, RA Consulting GmbH, das FZI Forschungszentrum Informatik, die Finepower GmbH und die RWTH Aachen.