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NTT Data/Melzer PR-Group

Vor allem Ladestationen mit mehreren Ladepunkten bringen ältere elektrische Gebäudeanschlüsse und -infrastrukturen schnell an ihre Kapazitätsgrenzen - schwere Überlastungsschäden können die Folge sein. Daher wird i.d.R. entweder von dem Vorhaben Abstand genommen oder ein teurer Ausbau der Anschlusskapazität (Zuleitungsinfrastruktur des Energienetzbetreibers sowie evtl. Adaption der hausintenernen Leitungsinfrastruktur) vorgenommen. Österreichische Mitarbeiter des japanischen IT-Konzerns NTT DATA haben offensichtlich für dieses Problem eine Lösung gefunden:

Am Standort Wien wurde eine neue Energiemanagement-Software entwickelt, die einen schnelleren und kostengünstigeren Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektroautos ermöglichen soll. Die “Lokales Last- und Energiemanagement“ (LLEM) genannte Software-Lösung soll es ermöglichen, Ladestationen auch in kritischen Anschlusssituationen sicher – und durch die eingesparten Umbaukosten – wirtschaftlich zu betreiben. Dies könne einen wichtigen Beitrag zum Ausbau einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur leisten, denn viele potenzielle Standorte, wie Garagen, Wohn- und Bürogebäude sowie Gewerbebauten, zeigen erfahrungsgemäß das Problem, dass sie in der vorgelagerten Energiebereitstellung schnell an Leistungsgrenzen stoßen. Dies gelte verschärft bei der Installation von Schnellladesäulen mit Leistungswerten von 50kW pro Ladepunkt - Einfamilienhäuser sind häufig mit Nennwertkapazitäten von rund 8 kW ausgestattet.

 

Dynamische Kapazitätsverteilung soll Überlast vermeiden

 

Das LLEM-Programm soll die jeweils aktuell verfügbare Restkapazität eines Anschlusses dynamisch und bedarfsabhängig auf die einzelnen Ladepunkte verteilen. Eine Überlast soll so vermieden werden und gleichzeitig auch in kritischen Anschlusssituationen genügend Ladeleistung zur Verfügung stehen. Auch die Vielseitigkeit und Flexibilität der Software sein ein Vorteil: So könne in Bürokomplexen bspw. tagsüber weniger Strom für die Ladepunkte bereitgestellt werden als nachts, wenn viel Restkapazität zur Verfügung steht – die Kapazitätsverteilung könne mit LLEM individuell priorisiert werden. Auch die Kopplung mit Bezahlsystemen für kommerzielle Ladestellenanbieter sei möglich, ebenso wie die Kombination mit Photovoltaik.

LLEM, das vom Klima- und Energiefonds des Lebensministeriums und des Ministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie finanziert wird, baut auf den Erkenntnissen auf, die in den Projekten “eMORAIL“ und “Interoperables Ladestellenmanagement“ gewonnen wurden. In naher Zukunft sollen mehrere Demo-Projekte in bzw. zwischen Wie und Graz umgesetzt werden.

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