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(v.l.) Hubertus Altmann, Vorstand Kraftwerke bei Vattenfall, Prof. Schwarz, Lehrstuhl Energieverteilung und Hochspannungstechnik BTU, Dr. Maik Honscha, Projektleiter e-SolCar Vattenfall
BTU Cottbus-Senftenberg

(v.l.) Hubertus Altmann, Vorstand Kraftwerke bei Vattenfall, Prof. Schwarz, Lehrstuhl Energieverteilung und Hochspannungstechnik BTU, Dr. Maik Honscha, Projektleiter e-SolCar Vattenfall

Nach dreijähriger Laufzeit wurde das E-Mobility-Verbundprojekt e-SolCar abgeschlossen. Das Gesamtfazit der Brandenburgischen Technische Universität Cottbus–Senftenberg (BTU): Elektromobile eignen sich technologisch als Kurzzeitspeicher. Während der dreijährigen Projektlaufzeit setzten die Kooperationspartner BTU Cottbus–Senftenberg, Vattenfall Europe Generation AG und German E-Cars Research and Development GmbH insgesamt 45 Fahrzeuge in einem 100 Kilometer großen Aktionsradius durch die Lausitz ein.

Über 400.000 Kilometer wurden mit den Elektrofahrzeugen vom Typ Cetos (umgebauter Opel Corsa), Plantos (umgebauter Mercedes Sprinter) und Toyota Highlander zurückgelegt - die Elektromobile waren vor allem in den Fuhrparks von Vattenfall und der BTU Cottbus–Senftenberg im Einsatz. Einige der Elektrofahrzeuge wurden mit der Fähigkeit zum bidirektionalen Laden ausgestattet, laut BTU eine bundesweite Innovation. So gelang es erstmals, die Energierückspeisung aus der Fahrzeugbatterie ins Netz zu realisieren. Die für diese „Fahrzeug ins Netz“-Technologie (vehicle to grid) notwendige Kommunikation wurde gemeinsam mit Siemens erfolgreich implementiert und erprobt. Die intelligente Kommunikation zwischen Ladesäule und Elektrofahrzeug habe es möglich gemacht, sowohl Nutzerwünsche wie Abfahrzeit und Reichweite wie auch die netzverträgliche Ladung der Elektrofahrzeuge umzusetzen.

 

Elektroautos als "rollende Energiespeicher"

 

Prof. Schwarz, Direktor des Energiezentrum Brandenburg (CeBra) und e-SolCar-Projektleiter der BTU Cottbus–Senftenberg, erklärt den Nutzen der Projektidee: "Durch den Einsatz von Elektroautos als 'rollende Energiespeicher' könnten dem öffentlichen Netz zukünftig gezielt Systemdienstleistungen zur Verfügung gestellt werden, die beispielsweise der Netzstabilität dienen. Das macht vor allem in Brandenburg Sinn, wo die Erzeugungsleistung regenerativer Energien schon jetzt oftmals weit über dem tatsächlichen Verbrauch liegt und innovative Ansätze für die bedarfsgerechte Speicherung erneuerbarer Energien gefragt sind.“ Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach ergänzt: "Die Energieforschung ist ein wichtiger Baustein für die wissenschaftliche Ausrichtung der BTU Cottbus–Senftenberg. Zukünftig sehe ich, insbesondere auch vor dem Hintergrund einer smart Region und den spezifischen Bedingungen in der Lausitz eine Vielzahl weiterer Forschungsthemen mit interdisziplinärem Ansatz für unsere Technische Universität.“

 

Nachfolgeprojekt SMART Capital Region

 

Die im Projekt genutzten Elektroautos, Ladestationen, PV-Anlage und Batterien sollen im Nachfolgeprojekt SMART Capital Region weiter genutzt werden, das sich mit der Entwicklung eines zukunftsfähigen Strom- und Wärmeversorgungskonzept für die Hauptstadtregion beschäftigen wird.