Im Gespräch mit der FAZ sorgte Bundeverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) für eine kleine Überraschung: Nach seinem Willen soll auf der A9 in Bayern eine Teststrecke für selbstfahrende Autos eingerichtet werden.
Und nicht irgendwann in ferner Zukunft, die ersten Maßnahmen des Pilotprojekts "Digitales Testfeld Autobahn" sollen noch in diesem Jahr umgesetzt werden. Der für die Teststrecke vorgesehene Autobahnabschnitt soll technisch mit zusätzlichen Angeboten der Kommunikation zwischen Fahrzeug und Straße sowie zwischen Fahrzeug zu Fahrzeug aufgerüstet werden, wie es in dem FAZ-Artikel heißt.
Damit setzt der Verkehrsminister offensichtlich einen Wunsch der Automobilindustrie um, seiner Ansicht nach werden die deutschen Autohersteller im Bereich digitale Fahrzeuge künftig Weltspitze sein. Und zwar ohne Google: Gemeinsam mit wissenschaftlichen Institutionen, wie der Fraunhofer Gesellschaft, sollen eigene Vernetzungs- und Kommunikationsplattformen entwickelt werden. Wie der Prototypen-Test genau ablaufen soll und welche Abstimmungen mit dem Alltagsverkehr nötig werden könnten, wurde noch nicht kommuniziert.
Baden-Württemberg will auch seine Teststrecke
Wie die FAZ heute berichtet, will das Autoland Baden-Württemberg dem Nachbarn Bayern in Sachen selbstfahrende Autos nicht hinterherlaufen – bzw. -fahren: Der baden-württembergische Wirtschaftsminister Nils Schmid (SPD) erklärte, was in Bayern möglich sei, müsse auch in Baden-Württemberg gehen und schlägt die A81, die von Würzburg bis zum Bodensee verlaufe, als Teststrecke vor. Dort könnten autonome Autos, aber auch LKW mit Autopilot in der Praxis getestet werden. Einen Zeitplan und weitere Details nannte Schmid noch nicht, es seien noch einige rechtliche Fragen zu klären.