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Heute früh ist das Solarflugzeug "Solar Impulse 2" in Abu Dhabi gestartet – Ziel: Erdumrundung. Ohne Treibstoff, dafür mit 17.200 speziellen Solarzellen auf den riesigen Tragflächen des Karbonfaserflugzeugs, die 4 Elektromotoren mit der benötigten Energie versorgen sollen.

Der Leichtbauflieger bringt nur 2.300 Kilogramm auf die Waage, bringt es dabei jedoch auf eine Spannweite wie der Airbus A380. Theoretisch soll das Solar-Flugzeug bis zu einen Monat lang ohne Unterbrechung fliegen können, bei Tag und Nacht, bei Sonne und Regen. Auch wenn eine Toilette mit an Bord sei und der Sitz zur Liegefläche umgebaut werden könne, werde die Solar Impulse 2 wohl durch den Faktor Mensch maximal einige Tage in der Luft sein können.

Innerhalb von 5 Monaten sollen an 25 Flugtagen 35.000 Kilometer zurückgelegt werden: Vom Golfemirat über das Arabische Meer nach Indien, Burma, China, über den Pazifischen Ozean und dann über die USA, den Atlantik und schließlich über Südeuropa und Nordafrika wieder zum Startpunkt nach Abu Dhabi.

Für die erste Tagesetappe wird die Hauptstadt Omans, Maskat, angeflogen, wo die Solar Impulse nach Plan heute Nachmittag eintreffen soll. Zwei Piloten, die beiden Schweizer Bertrand Piccard und André Borschberg, werden sich bei dieser "Pionierfahrt" in dem kleinen Einpersonen-Cockpit abwechseln, tausende Testkilometer haben sie bereits in der Vorbereitungsphase absolviert. Ziel des Projekts sei es, die Weltöffentlichkeit für erneuerbare Energien und umweltschonende Technologien zu begeistern.

Elektroflugzeuge sind noch Zukunftsmusik

 

Auch wenn, was zu hoffen ist, die spektakuläre Erdumrundung mit dem Solarflugzeug gelingt – auf absehbare Zeit wird es wohl nicht zu einem professionellen Einsatz von elektrisch betriebenen Flugzeugen kommen. Experten erklären, dass aktuelle E-Motoren noch nicht ausreichend Schub für den Start liefern könnten – hier sei eher ein Einsatz von Hybridantrieben denkbar, zumindest für kleinere Maschinen. Zudem müssten die Akkus leistungsfähiger werden. Auch Solarzellen auf den Tragflächen seien für große Flugzeuge ungeeignet, da sie die Aerodynamik ungünstig beeinflussen würden.

Dennoch: Josef Kallo vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Stuttgart erklärt gegenüber dem Tagesspiegel, dass er davon überzeugt sei, dass künftig emissionsfreies elektrisches Fliegen auch im größeren Maßstab machbar ist. Neben dem Solar Impulse 2-Projekt gibt es einige weitere Elektroflugzeug-Studien, an denen gearbeitet wird, bspw. der E-Fan von Airbus oder der Ce-Liner von Bauhaus Luftfahrt. Das obige Video dokumentiert den Start des Solar Impulse 2 in Abu Dhabi.

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