Bewertung: 0 / 5

Mariordo | [CC BY 2.0] |  via Wikimedia Commons

Während die deutschen Politiker im Zusammenhang mit der Elektromobilität gerne das Wort Leitmarkt in den Mund nehmen, spielt die Musik derweil in ganz anderen Ländern – Deutschland liegt im Elektroauto-Ranking der Nationen auf Platz 6.

Den Spitzenplatz hat sich mit einer Verdreifachung des E-Auto-Absatzes im vergangenen China gesichert, das somit quasi lautlos an den USA vorbeigerauscht ist, wo die Zulassungszahlen 2015 im Vergleich zum Vorjahr sogar leicht rückläufig waren. Grund für den rasanten Anstieg in China sei eine Kombination von fiskalischen und ordnungspolitischen Instrumenten. Das Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach hat die Entwicklung der wichtigsten Märkte untersucht. Demnach wurden 2015

  • in China 188.000 (diese Zahl weicht deutlich von den chinesischen Produktionsangaben ab),
  • in den USA 115.000,
  • in Groß-Britannien 28.000,
  • in Frankreich 27.000,
  • in Norwegen 25.000 und
  • in Deutschland 23.500 Elektro- und Plug-in-Autos neu zugelassen.

Studienleiter Stefan Bratzel macht in diesem Zusammenhang darauf aufmerksam, dass es sich bei einem nicht unbeträchtlichen Teil der in Deutschland neu zugelassenen reinen Elektroautos (12.300) um taktische Neuzulassungen gehandelt habe - allein Kia habe rund 2.000 E-Autos nach der Zulassung in Deutschland nach Norwegen exportiert, wie der Autohersteller nun selbst bestätigt habe.

 

2 Zukunftsszenarien für die Ausbreitung von Elektroautos

 

Das CAM hat sich an eine Prognose für die kommenden 15 Jahre gewagt. Demnach hält Bratzel 2 Szenarien für möglich: Bei einer positiven Entwicklung könne der Elektroauto-Anteil an den Neuzulassungen 2020 rund 5 Prozent, 2025 rund 15 Prozent und 2030 rund 30 Prozent betragen, im pessimistischen Szenario sei in den nächsten 5 Jahren nur ein Anstieg auf 2,5 Prozent und in 15 Jahren auf etwa 15 Prozent zu erwarten.