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Die Idee ist reizvoll und sicherlich nicht neu, einige große Firmen und Forschungseinrichtungen arbeiten bereits daran: Die induktive Stromübertragung während der Fahrt. Bei Charly Schorr handelt es sich jedoch um keinen renommierten Konzern, sondern um einen kreativen Tüftler aus dem oberfränkischen Bad Staffelstein, der ein ambitioniertes Ziel verfolgt: Die Umsetzung des sog. "Schorr Power Net", das er heute in Berlin Vertretern der Nationalen Plattform Elektromobilität (NPE) präsentieren wird. Schorr ist von seiner Idee überzeugt und nicht um große Worte verlegen.

Seines Erachtens würde sein "revolutionäres Konzept" den "Technologie Durchbruch" der Elektromobilität einläuten. Um sein intelligentes Straßenstromnetz namens Road Grip in der Praxis zu testen, will der Franke in seiner Heimatstadt eine Versuchsstrecke errichten lassen.

 

Neues Konzept soll mit einer Teststrecke erprobt werden

 

In den meisten Forschungsprojekten soll ein in der Straße befindliches Induktionssystem dazu dienen, die Akkus an Bord von Elektrofahrzeugen wieder aufzuladen und dadurch die Reichweite zu verlängern. Im Konzept von Charly Schorr dagegen soll ganz auf die teuren Akkus verzichtet werden können, wodurch die Fahrzeuge ohne Frage erheblich günstiger würden. Die Hybridfahrzeuge sollen während der Fahrt aus einem intelligenten Stromnetz in der Straße versorgt werden. Die Energie aus dem Road Grip soll dabei aus 2 Litzenleitungen direkt unter der Fahrbahn-Oberfläche kommen. Um den dafür notwendigen hochfrequenten Wechselstrom ohne große Verluste bereitstellen zu können, sollen in Abständen von ca. 200 m neben der Straße Schaltkästen zur Umwandlung des Netzstroms aufgestellt werden, die die Kabelschleifen in der Straße direkt versorgen.

Die Übertragung soll erst am Ort des Verbrauchs geschehen und auch nur dann, wenn sich darüber ein Elektrofahrzeug befindet welches berechtigt ist, aus dem Road Grid Energie zu beziehen – die Rechnung würde dann einfach monatlich ins Haus flattern. Damit der Straßenstrom im Bordnetz verfügbar ist, müssten die Elektrofahrzeuge mit einem rund 15 Kilogramm schweren Gridempfängers ausgestattet werden. Schorr geht davon aus, dass bereits 10 Prozent des Straßennetzes, das mit seinem intelligenten Straßenstromnetz ausgestattet wäre, rund 90 Prozent des Verkehrsaufkommens abdecken könnte. Aber was machen die Autos, wenn sie sich auf "normalen" Straßen befinden? Dann schaltet sich der konventionelle Verbrennungsmotor automatisch wieder zu und sie fahren wie gewohnt - aber deswegen funktioniert das Konzept auch nur mit Hybriden.

Man darf gespannt sein, wie die Idee in Berlin aufgenommen wird und was das Expertengremium zur Umsetzbarkeit sagt... Wer mehr erfahren will, kann sich in der ARD-Mediathek ein Interview mit Charly Schorr anhören.

 

Quellen: br.de, schorr-power.net

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