Die Stadt Berlin testet auf der Linie 204 vier rein elektrisch betriebene Busse zwischen Bahnhof Zoo und Südkreuz. An einen regulären Betrieb ist aktuell jedoch nicht zu denken, da die Busse häufig mit Ladeproblemen in der Werkstatt stehen. Außerdem kostet ein E-Bus mit knapp 700.000 € etwa drei Mal so viel wie ein herkömmliches Diesel-Gefährt.
Damit sich an dieser Situation etwas ändert, strebt die Berliner Verkehrsgesellschaft (BVG) nach raschen Veränderungen. Ab 2020 sollen keine Busse mit Verbrennungsmotor neu angeschafft werden. Da sich in Europa noch kein Anbieter findet, der die „sauberen“ Fahrzeuge zu den gewünschten Konditionen anbieten kann, sucht die Hauptstadt nach Alternativen. Angedacht ist eine großflächige Anschaffung von E-Bussen in Kooperation mit der Hamburger Hochbahn AG. Weitere Großstädte schließen sich möglicherweise an. Bei entsprechender Nachfrage könnten deutsche Anbieter größere Anstrengungen unternehmen, um die Fahrzeuge kostengünstiger auf den Markt zu bringen. Was hier durchaus möglich ist, zeigt der chinesische Hersteller BYD Auto, der seit 2010 mehrere tausend Elektrobusse, unter anderem nach London, kostengünstig geliefert hat.
Das Berliner Forschungsprojekt, welches im Rahmen des internationalen Schaufensters Elektromobilität Berlin-Brandenburg eine staatliche Förderung erhält, hat jedoch schon jetzt höchst innovative Ansätze. Die Ladeinfrastruktur, welche Bombardier zur Verfügung gestellt hat, ermöglicht eine Aufladung der Batterien ohne Kabel. Ob die Maßnahmen der BVG zu einer deutlichen Ausweitung des E-Bus Betriebes in Deutschlands Großstädten führen, darf in den kommenden Jahren mit höchster Spannung beobachtet werden.
