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Jan Kubík | [CC BY-SA 3.0] |  via Wikimedia

Wissenschaftler der Hochschule Fulda untersuchen derzeit – nach eigenen Angaben bundesweit erstmalig - den wirtschaftlichen Einsatz von Elektro-LKW. Denn der Einsatz emissionsfreier Verteil- und Lieferfahrzeuge werde immer dringlicher, weil der LKW-Verkehr in den Innenstädten immer mehr zunehme – u.a. wegen dem stetig wachsenden Internethandel.

V.a. der Stückgutverkehr ab 30 kg nehme zu, weil immer mehr Menschen Möbel und Elektrogeräte im Internet bestellen. Mit der Folge, dass neben dem Verkehr auch die CO2- und Stickoxid-Emissionen und die Lärmbelastung steige. Durch den Einsatz von E-LKW könnte die Luft in den Städten dennoch sauberer werden.

Ergebnisse solle 2018 vorliegen

 

In dem Forschungsprojekt untersuchen die Fuldaer Forscher gemeinsam mit 4 Praxispartnern, unter welchen Rahmenbedingungen E-LKW mit einem Gesamtgewicht bis zu 18 Tonnen von Speditionen wirtschaftlich eingesetzt werden können – wenn sich der Umstieg auf Elektromobilität finanziell nicht lohne, sei es schließlich unrealistisch, die Unternehmen dazu bewegen zu können.  

"E-LKW stoßen etwa 25% weniger CO2 aus, keine Stickoxide, keinen Feinstaub und verursachen zudem deutlich weniger Lärm. Doch bislang gibt es keine praxisgerechte Kalkulationsbasis für den Einsatz von schweren E-LKW im Stückgutmarkt", erklärt Projektleiter Prof. Dr. Boris Zimmermann. 24 Monate sollen nun die Potenziale der E-LKW in Praxisversuchen getestet und verschiedene Parameter so optimiert werden, dass sich die Wirtschaftlichkeit der Fahrzeuge kontinuierlich verbessere.

Wirtschaftlichkeit und technische Effizienz "beeinflussen sich gegenseitig"

 

Das Forschungsprojekt sieht die technische Effizienz und die Wirtschaftlichkeit in enger Abhängigkeit, weshalb die Logistikexperten mit Spezialisten aus dem Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik zusammenarbeiten. Gemeinsam soll bspw. herausgefunden werden, wie genau Tourenplanungen und Dispositionen angepasst werden müssen und wie ein optimiertes Fahrerprofil aussehen kann - vom Fahrverhalten bis hin zur Häufigkeit und Geschwindigkeit der Ladevorgänge. 

Hinsichtlich der technischen Optimierung steht die Batterielebensdauer im Fokus der Forscher. Das Forscherteam will untersuchen, wie sehr sich die Lebensdauer der Batterien durch Modifikation des Antriebs erhöhen lässt, und ob die daraus entstehenden Kostenvorteile groß genug sind, um die technischen Mehraufwendungen zu kompensieren. Auch die möglichen Kosteneinsparungen durch den Einsatz von ausgemusterten Batterien in sogenannten Second-Life-Anwendungen sollen beleuchtet werden.

3.000 LKW im Einsatz

 

Rund 3.000 LKW mit bis zu 18 Tonnen Gesamtgewicht werden in Hessen im Verteil- und Stückgutverkehr eingesetzt. Würden die Studienergebnisse dazu führen, dass alle hessischen Stückgutunternehmen 5 bis 20 Prozent ihrer Fahrzeuge durch E-LKW ersetzen, könnten damit die CO2-Emissionen in Hessen im Straßengüterverkehr um 0,1 bis 0,5 % gesenkt werden, so die Wissenschaftler.

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