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herlitz_pbs/CC BY-ND 2.0 via flickr

Wie kann der Verkehrssektor in Deutschland bis zum Jahr 2050 CO2-frei werden und die Lebensqualität in den Städten steigen? Dies hat das Projekt Renewbility untersucht. Die Ergebnisse, die gestern in Berlin vorgestellt wurden, sollen aufzeigen, dass dies nicht nur gelingen kann, sondern gleichzeitig auch positive Auswirkungen für die Volkswirtschaft haben könnte.

Die Projektpartner – das Öko-Institut, das Institut für Verkehrsforschung im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), das ifeu – Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg und INFRAS Zürich – haben unterschiedliche Szenarien durchgespielt und die Elektromobilität als wesentliche Komponente herausgestellt.

Bisherige Maßnahmen reichen nicht aus

 

„Unsere Szenarien machen deutlich, dass es weiterführende Maßnahmen braucht, die über geringfügige Effizienzsteigerung hier oder einen moderaten Anstieg der Elektromobilität dort hinausgehen, um die Klimaschutzziele bis 2050 zu erreichen“, erklärt Dr. Wiebke Zimmer, Projektleiterin von Renewbility am Öko-Institut.

Frank Dünnebeil vom ifeu ergänzt: „Eine zentrale Rolle beim Klimaschutz muss der maximale Einsatz von Elektromobilität spielen, als Voraussetzung für die effiziente direkte Nutzung von erneuerbar erzeugtem Strom im Verkehr.“ In einem Elektrofahrzeug fahre man mit einer Kilowattstunde Strom sechs bis zehnmal weiter als mit einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor, das strombasierte Kraftstoffe einsetzt.

Grenzwerte fortschreiben und Kraftstoffpreise erhöhen

 

Um diese Entwicklung zu fördern, halten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine konsequente Fortschreibung der Grenzwerte für den Kohlendioxidausstoß von Pkw für unabdingbar. Die PKW-Emissionen müssten auf maximal zehn Gramm im Jahr 2050 gesenkt werden. Gleichzeitig sei eine Erhöhung der Kraftstoffpreise notwendig, damit sich umweltfreundliche Mobilität stärker lohnt.

„Bei einer starken Marktdurchdringung der Elektromobilität, dem Einsatz strombasierter Kraftstoffe, Attraktivitätssteigerungen im öffentlichen Verkehr und einer Ertüchtigung des Schienengüterverkehrs kann langfristig ein positives volkswirtschaftliches Ergebnis erreicht werden“, fasst Martin Peter von INFRAS die Ergebnisse zusammen

Strombedarf des Verkehrssektors könnte massiv ansteigen

 

Renewbility zufolge sind strombasierte Kraftstoffe wichtig, sollten aber aufgrund ihrer energieaufwendigen Produktion wenn möglich nur dort zum Einsatz kommen, wo ein direkter Stromeinsatz wie in der Elektromobilität voraussichtlich nicht möglich ist, bspw. im Luft- und Seeverkehr.

Die Abschlussbroschüre des Renewbility-Projekts können Sie HIER einsehen und herunterladen. Zum Projekt gehört auch ein interaktives Ergebnistool, zu dem Sie HIER gelangen.

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