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Die Leistungselektronik von Elektroautos enthält viele wiederverwertbare Edelmetalle.
Clément Bucco-Lechat | [CC BY-SA 3.0] |  via Wikimedia Commons

Die Leistungselektronik von Elektroautos enthält viele wiederverwertbare Edelmetalle.

Je mehr Elektroautos und andere E-Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs sind, desto mehr Elektromobile sollten recycelt werden – darauf macht das Öko-Institut mit seiner aktuellen Studie aufmerksam. Statt im konventionellen Autoshredder sollten Elektrofahrzeuge in spezialisierten Elektronikrecyclinganlagen landen, was ein lohnendes Vorhaben sei.

Denn insbesondere die Leistungselektronik enthalte teils wertvolle und strategisch wichtige Metalle und insbes. Edelmetalle wie Gold, Silber und Palladium, die mit hohen Rückgewinnungsgraden von über 90 Prozent zurückgewonnen werden können. Zum Vergleich: beim konventionellen Recycling im Autoshredder geht ein Großteil der Edelmetalle (75 Prozent und mehr) verloren. 

Optimiertes Recycling führt zu relevanten Ressourceneinsparungen

Die Leistungselektronik von Elektrofahrzeugen hat wegen ihres Metallgehalts einen hohen Wert. Im Gehäuse enthält sie zu rund 60 Prozent Aluminium, Kuper in den Kabeln und auf den Platinen zu 12 Prozent sowie in geringeren Mengen auf den Platinen Edelmetalle wie Gold, Silber, Palladium. Auf eine Tonne Leistungselektronik hochgerechnet (etwa 100 Elektrofahrzeuge) schätzen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, dass durch das gezielte Elektrorecycling rund sieben Gramm Gold, 23 Gramm Silber, ein Gramm Palladium und 500 Gramm Zinn mehr rückgewonnen werden kann als beim Recycling über den Autoshredder. 

Bei einem künftigen jährlichen Absatz von einer Million Elektrofahrzeuge könnten den Experten zufolge schätzungsweise folgende Metallmengen wiedergewonnen werden können: sieben Tonnen Zinn, 85 Kilogramm Gold, 300 Kilogramm Silber, 17 Kilogramm Palladium und 70 Tonnen Kupfer. "Zum Vergleich: Heute kommen im gesamten Elektrik- und Elektronikbereich in Deutschland 12 Tonnen Gold zum Einsatz. Die Zahlen machen deutlich, dass bei einem künftigen Durchbruch der Elektromobilität – also mit einer jährlichen Neuzulassung von mehreren Millionen Fahrzeugen – ein optimiertes Recycling zu relevanten Ressourceneinsparungen führen kann. Und auch wirtschaftlich ist das Elektrorecycling trotz höherer Kosten von Vorteil", so Dr. Winfried Bulach, Wissenschaftler am Öko-Institut.

In dem Bundesförderprojekt "Elektrofahrzeugrecycling 2020" arbeitet das Öko-Institut mit den Partnern Electrocycling GmbH, TU Clausthal, Volkswagen AG und PPM Pure Metals GmbH zusammen. Hier finden Sie weiterführende Informationen zum Projekt "Elektrofahrzeugrecycling 2020".

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