Magnetfelder erzeugen in einem Elektromotor Bewegungsenergie. Entscheidend für die Effizienz des Elektromotors sind die magnetischen Eigenschaften der im Motor verbauten Elektrobleche. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der TU München haben nun festgestellt: Die Schärfe der Werkzeuge zum Zuschnitte der Bleche hat einen starken Einfluss auf die magnetischen Eigenschaften der fertigen Bleche.
Wichtig ist dies für die Elektromobilität im Zusammenhang mit den Hauptkritikpunkten an ihr: der langen Ladedauer und der geringen Reichweite – durch stärkere magnetische Eigenschaften der Elektromotoren erhöht sich deren Effizienz und ihr Energiebedarf sinkt.
„Wir wollten herausfinden, wie die Verarbeitung der Bleche durch den Stanzprozess die magnetischen Eigenschaften der Bleche beeinflusst“, erklärt Projektleiter Hannes Weiss.
Strombedarf kann bis auf ein Viertel gesenkt werden
In mit stumpferen Werkzeugen geschnittenen Blechen bewirken die stumpferen Kanten größere Spannungen – das Material wird gebogen und ist damit einer mechanischen Belastung ausgesetzt. Die resultierenden Spannungen haben einen großen Einfluss auf die magnetischen Eigenschaften:
„Teilweise ist die vierfache Strommenge nötig, um die gleiche Magnetisierung zu erreichen“, erklärt Weiss.
Weiss und sein Team haben Empfehlungen für den Produktionsprozess erarbeitet, für den auch ökonomische Faktoren berücksichtigt werden müssen. Denn wenn die Werkzeuge und deren Wartung mehr Kosten verursachen, steigt auch der Preis der Elektromotoren.
Verwendet werden Elektrobleche übrigens auch in Transformatoren, die etwa in Ladegeräten von Handys oder in Netzteilen von Computern zum Einsatz kommen.