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Mit dem steigenden Strombedarf durch Elektroautos könnte der spezifische Haushaltsstrompreis in Zukunft sogar sinken, so Forscher des Fraunhofer ISI.
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Mit dem steigenden Strombedarf durch Elektroautos könnte der spezifische Haushaltsstrompreis in Zukunft sogar sinken, so Forscher des Fraunhofer ISI.

Durch die zunehmende Verbreitung von Elektroautos nimmt auch der Strombedarf zu. Wie sich diese steigende Nachfrage auf das Stromnetz in Deutschland auswirken könnte, hat das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI in einer aktuellen Studie untersucht.

Dabei wurde festgestellt, dass es in Zukunft in bestimmten Regionen sogar zu sinkenden Strompreisen kommen kann.

Prof. Dr. Martin Wietschel, Mitautor der Studie, erklärt: »Es hat sich gezeigt, dass in der Regel die entgeltsenkenden Effekte überwiegen und in Summe die Strompreise für deutsche Haushalte um bis zu vier Prozent gesenkt werden können.«

Dies liegt laut der Wissenschaftler daran, dass die Fixkosten zum Betreiben des Stromnetzes sehr hoch sind und mehr als 90 Prozent ausmachen. Die höhere Auslastung durch den vermehrten Einsatz von Elektrofahrzeugen könnte dazu führen, dass die spezifischen Strompreise sinken, da der Fixkostenanteil pro Kilowattstunde in der Folge niedriger ist.

Jedoch wird in der Studie auch darauf hingewiesen, dass es hier große regionale Unterschiede je nach Verteilnetz gibt. In einigen Gebieten kann es durch die erhöhte Stromabnahme demnach auch zu einem Anstieg des Strompreises kommen.

Gesteuertes Laden von hoher Bedeutung

Die Prognosen der Studie „Auswirkung der Elektromobilität auf die Haushaltsstrompreise in Deutschland“ beziehen sich auf das Jahr 2030. Für dieses Jahr wird angenommen, dass das Energiesystem bereits größtenteils auf Sektorenkopplung und Erneuerbaren Energien basiert und ca. vier Millionen Elektroautos auf deutschen Straßen unterwegs sind. Dies würde 10 Prozent des gesamten PKW-Bestandes ausmachen und einen zusätzlichen Nettostrombedarf von rund 11,6 Terrawattstunden bedeuten.

Große Bedeutung misst die Studie in diesem Zusammenhang dem gesteuerten Laden der Elektroautos bei. Die Simulationen hätten gezeigt, dass intelligentes Lastmanagement es ermöglicht weitestgehend auf zusätzliche Netzinvestitionen zu verzichten. Auch könnten so weitere Einsparpotenziale beim Strompreis genutzt werden, da Strom dann geladen werden kann, wenn die Nachfrage gering ist. Die Forscher empfehlen diese Technologien zum Beispiel durch entsprechende Tarife zusätzlich zu unterstützen.

Die vollständige Studie finden Sie hier.