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Die Verbände VDE|FNN und BDEW ließen in einer Studie untersuchen, wie die zunehmende Anzahl von Elektroautos sich auf die Netzstabilität auswirkt.
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Die Verbände VDE|FNN und BDEW ließen in einer Studie untersuchen, wie die zunehmende Anzahl von Elektroautos sich auf die Netzstabilität auswirkt.

Die Zulassungszahlen von Elektroautos in Deutschland steigen weiter kontinuierlich an. Das Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (VDE|FNN) und der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW) haben daher nun eine Studie beauftragt, wie die zunehmende Anzahl von Elektrofahrzeugen sich auf die Netzstabilität auswirkt. Die Ergebnisse der Metastudie „Forschungsüberblick Netzintegration Elektromobilität“ wurden von beiden Verbänden nun vorgestellt.

Das nicht sehr überraschende Ergebnis der Auswertung: Eine Vielzahl an Elektroautos kann zwar das Stromnetz zusätzlich belasten und einen weiteren Netzausbau erforderlich machen, hängt aber stark von den jeweils regionalen Bedingungen und dem Ladeverhalten lokaler Flotten ab. So kann durch ein zentrales Lademanagement, welches es Netzbetreibern ermöglicht Ladevorgänge zu steuern, vermieden werden, dass viele Elektroautos gleichzeitig und mit hoher Leistung in einem Ortsnetz laden.

Voraussetzung hierfür ist laut der Verbände die bereits bestehende Anmeldepflicht für Ladepunkte von Elektrofahrzeugen, damit die Netzbetreiber Steuerungskonzepte effektiv einsetzen können. Zusätzlich ließen sich Lastspitzen durch flexible Preismodelle mindern.

Andrees Gentzsch, Mitglied der Hauptgeschäftsführung des BDEW, erklärt: „Um E-Mobilität erfolgreich in das Stromnetz zu integrieren, müssen Netzausbau und Steuerungskonzepte gut zusammenspielen. Wenn Ladevorgänge intelligent gesteuert werden, kann das Netz effektiver ausgelastet und gleichzeitige Ladevorgänge netzverträglich verteilt werden. Damit können in kurzer Zeit mehr neue Ladeeinrichtungen angeschlossen und die Netze auf den Bedarf ausgelegt werden. Dabei sollte die intelligente Steuerung so wirken, dass der Kunde in seinem Komfort nicht eingeschränkt wird. Wo sinnvoll, sollten Anreize für den Kunden für netzdienliches Laden geschaffen werden.“

Auch die Politik sieht Gentzsch in der Verantwortung die geeigneten rechtlichen Rahmenbedingungen zu schaffen, um den Ausbau der Ladeinfrastruktur zu beschleunigen:

„Letztendlich geht es darum, dass der Kunde seine Ladeinfrastruktur so schnell wie möglich installieren kann. Hier muss der Gesetzgeber aber noch den entsprechenden regulatorischen Rahmen setzen. Außerdem muss der zuständige Verteilnetzbetreiber frühzeitig über geplante Ladeinfrastruktur informiert werden. Das ist Grundvoraussetzung, um potentielle Netzengpässe identifizieren und diesen vorbeugen zu können“, so Gentzsch.

Die Metastudie wurde von der Forschungsgemeinschaft für elektrische Anlagen und Stromwirtschaft e.V. (FGH) durchgeführt. Die Autoren haben dafür mehr als 300 nationale und internationale Studien gesichtet, um daraus 60 Studien qualitativ sowie quantitativ auszuwerten.

Die Bedeutung intelligenten Lademanagements wurde auch von einer erst kürzlich vorgestellten Studie des Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI bestätigt. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass es in Zukunft bei optimaler Netzauslastung durch gesteuertes Laden sogar zu einer Senkung des Strompreises kommen kann.

Die vollständige Metastudie von VDE (VDE|FNN) und dem BDEW sowie weitere Informationen finden Sie hier.

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