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Ein wettbewerbsfähiger Batterieproduktionsstandort in Deutschland oder Europa müsste laut dem Fraunhofer-Energiespeicher-Monitoring 2018 bis zum Jahr 2025 aufgebaut sein.
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Ein wettbewerbsfähiger Batterieproduktionsstandort in Deutschland oder Europa müsste laut dem Fraunhofer-Energiespeicher-Monitoring 2018 bis zum Jahr 2025 aufgebaut sein.

Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung untersucht in seinem Energiespeicher-Monitoring 2018, welche Länder bei Batterietechnologien für Elektromobilität führend sind beziehungsweise wer Leitanbieter und Leitmarkt ist.

Ein Ergebnis: China hat sich zwischen 2016 und 2018 zum Leitanbieter für Batterien und zum Leitmarkt für Batterien und Elektromobilität entwickelt. Zurückzuführen ist der chinesische Erfolg auf eine hohe politisch induzierte Binnennachfrage sowie auf den strategischen Auf- und Ausbau der kompletten Wertschöpfungskette.

Weiterhin zeigt die Studie, dass Deutschland massiv und schnell in seine Forschung und Entwicklung sowie den Aufbau von Humankapital investieren muss, um im Batteriezellgeschäft langfristig mitmischen zu können. Das seit 2014 zweijährig erscheinende Monitoring vergleicht die Positionierung von Japan, Südkorea, China, USA, Deutschland und Frankreich mittels 30 Indikatoren zu Kategorien wie Nachfrage, Marktstrukturen, Industrie sowie Forschung und Technologie.

Tipping Point der E-Mobilität wird 2025 sein

Laut dem Monitoring, das Teil des BMBF-Förderprogramms Batterie 2020 ist, konnte Deutschland seine Position zwar stabilisieren, die Dynamik lässt wie bei allen untersuchten Ländern jedoch nach – mit Ausnahme Chinas, das seine Führungsposition weiter ausbaut.

Dem deutschen beziehungsweise europäischen Batteriestandort geben die Forscher bis etwa 2025 Zeit, um eine wettbewerbsfähige Zellfertigung aufzubauen. Zu diesem Zeitpunkt wird der Tipping Point der Elektromobilität – also der Übergang vom Nischen- in den Massenmarkt – voraussichtlich erreicht sein. Der Zeitraum bis dahin gilt als entscheidend für die globale Transformation hin zur elektromobilen Ära.

Wollen Deutschland beziehungsweise Europa im Batteriezellgeschäft langfristig erfolgreich sein, sind laut der Studie mittelfristig mindestens zehn Milliarden Euro sowohl in die produktionsnahe Forschung und Entwicklung als auch in den Aufbau einer Zellproduktion zu investieren. Die Industrie wird hiervon den Großteil finanzieren und langfristig Beträge im 100-Milliarden-Euro-Bereich investieren müssen. Selbst mit einer massiven Industriepolitik kann die öffentliche Förderung hierbei nur einen Bruchteil beitragen, heißt es weiter.

Die komplette Studie kann hier eingesehen werden.