"Rollender Reservekanister für Elektroautos": Die ADAC Service GmbH hat ein Pilotprojekt für mobiles Laden gestartet. Die eingesetzten E-Autos sollen Ladehilfe für andere Elektroautos erbringen. Die Tochtergesellschaft des Automobilclubs, die Mobilitätsdienstleistungen für Autohersteller erbringt, setzt im Rahmen des Projekts je ein Elektrofahrzeug von Hyundai in Duisburg und Hamburg ein.
Bei den eingesetzten Elektroautos handelt es sich um Hyundai IONIQ Mobile Charger getaufte Stromspenderfahrzeuge – im Pilotprojekt geht es also um das sogenannte V2V-Charing (Vehicle-to-Vehicle). Dabei lädt ein Spenderfahrzeug ein anderes Elektroauto mit Gleichstrom (DC-DC) via CCS-Stecker (Combined Charging System). Mit einem Ladevorgang von rund 15 Minuten kann dem Empfängerfahrzeug eine elektrische Reichweite von rund 25 Kilometern "übertragen" werden, genug, um bis zur nächsten Ladestation zu gelangen. Der Ladehilfevorgang wird automatisch abgebrochen, sobald der Ladezustand des energieliefernden Elektroautos selbst unter 30 Prozent sinkt.
„Technologisch herausfordernd ist, dass dieses Stromspenderfahrzeug auch selbst rein elektrisch unterwegs ist. Die Neuzulassungen von e-Autos nehmen zu. 2020 werden die Hersteller mit vielen neuen Modellen auf den Markt kommen. Für uns ist es deswegen wichtig, möglichst frühzeitig Erfahrungen im Ladehilfebereich zu sammeln“, so Ludger Kersting, Geschäftsführer der ADAC Service GmbH.
Die beiden Hyundai IONIQ Mobile Charger sollen die kommenden beiden Jahre in den Ballungsräumen Duisburg und Hamburg im Einsatz sein. Allerdings können nicht alle Emobilisten diesen Service in Anspruch nehmen, denn die Mobile Charger werden zunächst nur als lokal begrenzte Assistance-Dienstleistung im Auftrag der Hersteller unterwegs sein.