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Das neue Brennstoffzellenlabor an der TU Chemnitz.
TU Chemnitz / Foto: Jacob Müller

Das neue Brennstoffzellenlabor an der TU Chemnitz.

Der Technologiekonzern Continental und die Technische Universität Chemnitz sind eine strategische Partnerschaft eingegangen mit dem Ziel, die Grundlagen für die Serienfertigung von effizienten und wirtschaftlichen Brennstoffzellen-Stacks zu schaffen. Nun haben die beiden Partner ein Brennstoffzellenlabor im Fachbereich Alternative Fahrzeugantriebe (ALF) der TU Chemnitz eingeweiht.

Bereits im Februar wurde vorbereitend ein großer Wasserstofftank (H2-Tank) als Teil der Laborausstattung der Professur ALF errichtet, der eine zentrale Voraussetzung für umfangreichere Messaufgaben darstellt. Continental ist der größte industrielle Partner innerhalb des Innovationsclusters „HZwo – Antrieb für Sachsen“, das neue Labor ist nach Angaben der beiden Partner eines der modernsten H2-Labore in Deutschland. Das Herz der neuen Anlage stellt ein Hochleistungsprüfstand zum dauerhaften Test von Antriebsleistungen bis zu 150 Kilowatt dar, der in Zukunft auf bis zu 300 kW umgerüstet werden kann.

Kosten der Brennstoffzellentechnologie sollen gesenkt werden

Der Prüfstand kann wechselnde Umweltbedingungen und Auslastungen simulieren, um die Leistungsfähigkeit der Brennstoffzelle unter verschiedenen Bedingungen zu testen. Die Tests können bei verschiedenen Temperaturen, Druckverhältnissen und Luftfeuchtigkeiten durchgeführt werden sowie Fahrten im Gebirge oder mit zusätzlichem Gewicht simulieren. Im Rahmen von Forschungsprojekten rund um innovative Werkstoffe für Brennstoffzellen laufen bereits erste Messaufgaben.

Eines der ersten beiden Continental-Projekte im Brennstoffzellenlabor widmet sich der Entwicklung neuer sogenannter Bipolarplatten, die dazu beitragen sollen, die Kosten der Brennstoffzellentechnologie zu senken. Diese metallischen Platten sind zentraler Bestandteil des Brennstoffzellenstapels (Stack) wo sie die Gase verteilen und den bei ihrer Reaktion entstehenden Strom ableiten. Ziel ist es, die Vorbereitung einer Großserienfertigung neuer Bipolarplatten mit höherer Energiedichte, die kleinere Abmessungen und wirtschaftlichere Systeme ermöglichen.

"Es wird deutlich, dass sich die TU Chemnitz mit entscheidenden, zukunftsorientierten Fragen aus Wirtschaft und Gesellschaft beschäftigt. Zweifelsohne gehört dazu die Frage nach der ökonomisch und ökologisch sinnvollen Alternative zum Verbrennungsmotor. Dass die TU Chemnitz auf dem Gebiet der Wasserstoffbrennstoffzellen-Technologie führend ist, belegt nicht zuletzt die Inbetriebnahme eines Prüfstandes, der im universitären Bereich europaweit seinesgleichen sucht", so Prof. Dr. Gerd Strohmeier, Rektor der TU Chemnitz.

"Brennstoffzellen auf Basis von Wasserstoff haben das Potenzial, ein wichtiger Teil des künftigen Mobilitäts-Mix zu werden. Deshalb intensivieren wir die Forschung und Entwicklung auf diesem Feld. Mit der TU Chemnitz haben wir einen hervorragenden Partner für die Erprobung von Werkstoffen, Komponenten und ganzen Brennstoffzellensystemen gewonnen. Diese Kooperation setzt eine lange Reihe erfolgreiches Zusammenarbeiten mit technischen Hochschulen fort, die bei Continental Tradition hat", erklärt Stephan Rebhan, Leiter Technologie & Innovation bei Continental, Bereich Powertrain.