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Oberleitungs-Lkw werden in Deutschland etwa auf der A5 in Hessen getestet.
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Oberleitungs-Lkw werden in Deutschland etwa auf der A5 in Hessen getestet.

Das Freiburger Öko-Institut hat die Potentiale von Oberleitungs-Lkw vertieft untersucht. Kernergebnis der Studie: Wird auf einem Streckennetz von rund 4.000 Kilometern ein leistungsfähiges Oberleitungssystem für Lkw aufgebaut, könne allein ein Drittel des Lkw-Fernverkehrs elektrisch erfolgen und der CO2-Ausstoß deutlich reduziert werden.

„Bauen wir ein solches Oberleitungsnetz für Lkw auf, können die direkten Treibhausgasemissionen allein des Straßengüterfernverkehrs pro Jahr um bis zu 12 Millionen Tonnen CO2 sinken. Das entspricht mehr als einem Drittel der Emissionen des schweren Straßengüterverkehrs“, sagt Studienleiter Florian Hacker.

Auch wenn man die Treibhausgasemissionen bei der Stromerzeugung berücksichtige, könne ein Oberleitungs-Lkw im Jahr 2025 die Treibhausgasemissionen im Vergleich zu einem heutigen Diesel-Lkw nahezu halbieren. Bis zum Jahr 2030 steige der Vorteil unter den Vorgaben des Kohleausstiegs sogar auf 60 Prozent an. Im Vergleich der Antriebstechnologien weisen der Studie zufolge Oberleitungs-Lkw neben batterieelektrischen Lkw damit das höchste Potenzial zur Treibhausgasminderung im Güterverkehr auf.

Das Gros des Güterverkehrs auch künftig auf der Straße

Der Straßengüterverkehr ist in Deutschland für ein Drittel der Treibhausgasemissionen im Verkehr verantwortlich. Nach Zahlen des Ökoinstituts entfallen heute circa 19 Prozent des Gütertransports auf die Bahn und 75 Prozent auf die Straße. Selbst bei einer ambitionierten Verlagerung des Straßenverkehrs auf die Schiene werde künftig immer noch mehr als die Hälfte des Gütertransports von Lkw geleistet. Daher seien Alternativen zu treibhausgasintensiven Diesel-Lkw dringend nötig, so die Studienautoren.

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