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In den Alpenländern tragen Wasserkraftwerke maßgeblich zur Stromerzeugung bei. Oberleitungs-LKW könnten auf diesen sauberen Strom zurückgreifen. Im Bild: Ein Scania im Testbetrieb in Hessen.
Scania

In den Alpenländern tragen Wasserkraftwerke maßgeblich zur Stromerzeugung bei. Oberleitungs-LKW könnten auf diesen sauberen Strom zurückgreifen. Im Bild: Ein Scania im Testbetrieb in Hessen.

Das Projekt eWayBW führt einen Feldversuch in Baden-Württemberg durch, bei dem elektrische Antriebe für schwere Nutzfahrzeuge auf Bundesfernstraßen getestet werden. Ein kürzlich im Projekt durchgeführter Workshop ergibt: Die Oberleitungs-Lkw-Technologie bietet auch in Alpenländern die Chance auf geringere Schadstoffemissionen und eine bessere Klimabilanz.

Im schweren Straßengüterverkehr gibt es derzeit eine Reihe vielversprechender alternativer Antriebe und Kraftstofftechnologien. Neben Oberleitungs- und Wasserstoff-Lkws könnten auch batteriebetriebene Lkw oder solche mit synthetischen Kraftstoffen in Zukunft auf den Straßen unterwegs sein. 

Aus Sicht der Workshop-Teilnehmerinnen und -teilnehmer wird sich nur eine dieser Technologien durchsetzen – wegen des begrenzten Bestands von rund 200.000 schweren Lkws in Deutschland und der limitierten Anzahl von Lkw-Anbietern. Hinzu kommen notwendige hohe Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie der Aufbau von Produktionsstätten und Infrastrukturen.

Alpentopopgraphie verstärkt Wirkung von Emissionen – E-Lkws reduzieren sie

In den Alpenländern stößt die Oberleitungstechnologie aufgrund beengter Platzverhältnisse und baulicher Anforderungen zwar auf etliche Herausforderungen, sie kann sich aus Sicht des Workshops dort jedoch auch besonders positiv auf lokale Schadstoffemissionen und Lärmbelastung auswirken: Denn die engen Raumverhältnisse verstärken die Wirkung von Lärm- und Schadstoffemissionsquellen. So verursachen Lkws mit Verbrennungsmotor im Alpenraum eine bis zu dreimal höhere Schadstoffkonzentration – verglichen mit Fahrten im Flachland. Durch Oberleitungs-Lkws ließe sich diese deutlich reduzieren.

Auf dem Workshop waren sich Expertinnen und Experten außerdem einig, dass ein Erfolg der Oberleitungstechnologie nur durch gemeinsames Handeln vieler europäischer Staaten erreicht werden kann, idealerweise abgestimmt durch die EU. Maßgeblich für den Erfolg seien dabei eine frühzeitige Standardisierung und Harmonisierung. Für Deutschland wird derzeit über ein Basisnetz für Oberleitungs-Lkws von 3.200 Kilometern Autobahnlänge nachgedacht.

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