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Kann man mit seinem E-Auto in Zukunft Geld verdienen, indem man es als flexiblen Netzspeicher zur Verfügung stellt? (Beispielfoto: BMW X2 xDrive25e).
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Kann man mit seinem E-Auto in Zukunft Geld verdienen, indem man es als flexiblen Netzspeicher zur Verfügung stellt? (Beispielfoto: BMW X2 xDrive25e).

Prognosen gehen von bis zu zehn Millionen Elektroautos auf Deutschlands Straßen bis 2030 aus. Jedes Auto wird im Durchschnitt eine Stunde am Tag genutzt. Den Rest der Zeit könnten die Stromer theoretisch als flexible Energiespeicher dienen, die durch die wachsende Nutzung von Sonnenenergie und Windkraft auch zunehmend benötigt werden. So könnten Autobesitzer laut einer Studie der Technischen Hochschule Ingolstadt mit ihrem Elektroauto perspektivisch sogar Geld verdienen.

Dominik Storch, Absolvent des Masterstudiengangs Automotive & Mobility Management an der THI hat das Potenzial des bidirektionalen Ladens im Rahmen seiner Abschlussarbeit untersucht. Elektroautos können dabei Strom aus dem Stromnetz entnehmen und auch wieder zurück ins öffentliche Stromnetz speisen.

Strom für 135.000 Haushalte

Wenn die prognostizierten 10 Mio. Elektroautos in den 23 Stunden, in denen sie nicht gefahren werden, zehn Prozent ihrer verfügbaren Batteriekapazität für Netzspeicherdienste nutzen, wäre die daraus resultierende Speicherkapazität gemäß den Berechnungen von Storch theoretisch in der Lage rund 135.000 Vier-Personen-Haushalte für einen Monat mit Strom zu versorgen.

Derzeit sei dies jedoch aufgrund technischer und regulatorischer Barrieren noch nicht möglich. Erst einmal müssten die Elektrofahrzeuge sowie die Ladestationen bidirektionales Laden beherrschen und Gleichstrom in Wechselstrom wandeln können (und umgekehrt). Außerdem sieht das Erneuerbare-Energien-Gesetz Elektroautos nicht als mobile Stromspeicher vor.

Perspektivisch hält Storch es mit zunehmender Marktdurchdringung der Elektromobilität für realistisch, dass die nötige Infrastruktur für das bidirektionale Laden entsteht, und Elektroauto-Besitzer dann Geld mit ihren Autos verdienen können. Er hält dabei aufgrund seiner Berechnungen einen jährlichen Gewinn im unteren bis mittleren dreistelligen Bereich für möglich.

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