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Ein Netzwerk aus öffentlichen und privaten Ladepunkten soll sich künftig über die Urlaubs-Insel spannen. Die ersten 12 Ladesäulen wurden bereits installiert.
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Ein Netzwerk aus öffentlichen und privaten Ladepunkten soll sich künftig über die Urlaubs-Insel spannen. Die ersten 12 Ladesäulen wurden bereits installiert.

Die griechische Insel Astypalea soll zur Elektroinsel werden. Das haben Volkswagen und die griechische Regierung Ende 2020 vereinbart. Volkswagen Chef Herbert Diess und Premierminister Kyriakos Mitsotakis haben nun die ersten E-Autos übergeben – darunter das erste vollelektrische Polizeiauto Griechenlands.

Auch die Hafenpolizei, die Fughafenbehörde und die Inselverwaltung sind ab sofort in ID.4 oder ID.3 elektrisch unterwegs. Zum Fuhrpark gehören neben E-Autos auch zwei eScooter von Seats neuer Mobilitätsmarke MÓ. Es sind die ersten E-Fahrzeuge auf Astypalea, viele weitere sollen folgen. Der Verkauf an Privat- und Geschäftskunden soll Ende Juni starten. Im nächsten Schritt sind ein vollelektronischer Car-Sharing und Ridesharing-Dienst geplant.

„Astypalea ist ein Zukunftslabor für die Dekarbonisierung in Europa. Auf der Insel erforschen wir in Echtzeit, was die Menschen zum Umstieg auf die E-Mobilität bewegt und welche Anreize es für den Übergang zu einem nachhaltigen Lebensstil braucht. Die Erkenntnisse werden dazu beitragen, den Wandel hin zu nachhaltiger Mobilität und grüner Energie in Griechenland zu beschleunigen“, so Volkswagen-Chef Diess.

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Zur Transformation gehört auch die Umstellung auf regenerativ erzeugten Strom. Bislang wird Astypalea nahezu ausschließlich mit Strom aus Diesel-Generatoren versorgt, die CO2-Emissionen belaufen sich auf fast 5.000 Tonnen pro Jahr. Im Rahmen des Besuchs gab die griechische Regierung nun Einzelheiten zum neuen Energiesystem bekannt: Künftig soll der Strom vorwiegend aus Solarenergie stammen. In einem ersten Schritt ist bis 2023 ein Solarfeld mit einer Leistung von drei Megawatt geplant. Damit sollen 100 Prozent der E-Fahrzeuge und bis zu 60 Prozent der gesamten Insel mit Grünstrom versorgt werden können.

Pufferbatterie mit 7 MWh

Um die Solarenergie bestmöglich zu nutzen und Lastspitzen im Netz auszugleichen wir zudem eine Pufferbatterie mit sieben Megawattstunden Speicherkapazität installiert. In einem zweiten Schritt soll der Anteil regenerativer Energien bis 2026 weiter ausgebaut werden und künftig mehr als 80 Prozent des Strombedarfs decken. Nach Kalkulationen der griechischen Regierung dürfte das auch die Energiekosten der Insel um 25 Prozent senken.

Wissenschaftlich begleitet wird das Modellprojekt von der Universität Strathclyde (Schottland) und der Universität der Ägäis (Griechenland). Die Forscherinnen und Forscher werden die Menschen auf Astypalea regelmäßig befragen und ihr Feedback zu den Veränderungen einholen. Die Studie soll dabei helfen, die Perspektive der Insel-Gemeinschaft systematisch einzubeziehen und ein grundsätzliches Verständnis des Transformationsprozesses zu gewinnen. Die Ergebnisse sollen anschließend der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden.