Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE hat gemeinsam mit Industriepartnern und dem Fraunhofer- Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme IVI einen 18-Tonnen-LKW entwickelt, der mit einer Photovoltaik-Anlage im Dach ausgestattet ist. Der direkt am Fahrzeug produzierte Solarstrom soll 5 bis 10 Prozent des Energiebedarfs decken.
Das Fahrzeug ist ab sofort täglich im Freiburger Umland im Einsatz und wird dort ein Jahr lang im Rahmen des Projekts "Lade-PV" getestet. Die technische Abnahme des ersten mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestatten LKWs sei ein Meilenstein hin zu klimafreundlicherem Straßengüterverkehr, heißt es von den Forschern.
„Durch die erfolgreiche Inbetriebnahme unseres Hochvolt-Photovoltaik-Systems haben wir unser Ziel erreicht, die Machbarkeit von Fahrzeugintegrierter Photovoltaik für schwere E-Nutzfahrzeuge zu demonstrieren. Die in den LKW integrierten Komponenten funktionieren wie erwartet“, erklärt Christoph Kutter, Projektverantwortlicher am Fraunhofer ISE.
Trennungsvorrichtung zum Schutz
Um die Stromerträge hoch aber den Material- und Verkabelungsaufwand niedrig zu halten, sind die leichten und robusten Solarmodule im Dach in Serie verschaltet. Die dadurch entstehenden Spannungen von bis zu 400 Volt könnten bei einem Unfall ein Sicherheitsrisiko darstellen. Um dieses Risiko zu unterbinden, hat das Fraunhofer ISE nach eigenen Angaben eine Trennungsvorrichtung entwickelt. Sie sitzt in der Anschlussdose jedes PV-Moduls und ist in der Lage, die Stromverbindung im Falle eines Unfalls innerhalb von Millisekunden dezentral und ohne zusätzliche Kommunikationskanäle zu trennen. Im gesamten System lägen dann nur noch ungefährliche Kleinschutzspannungen vor, heißt es.