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Die Elektromobilität wird ihr Potenzial entfalten und die Automobilindustrie kräftig umstrukturieren – zu diesem Ergebnis ist eine aktuelle Studie der Universität Duisburg-Essen (UDE) im Auftrag der EU gekommen, die von Prof. Dr. Heike Proff und Dominik Kilian vom Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Internationales Automobilmanagement koordiniert wurde. In den nächsten beiden Jahrezehnten könnten die Veränderungen europaweit für 100.000 bis 150.000 neue Jobs in der Automobilindustrie sorgen. Für die Studie führten die Wissenschaftler der UDE rund 100 Einzelgespräche mit Experten aus Wirtschaft und Politik in Europa, Asien und den USA – keiner der Befragten stellte die wachsende Bedeutung der Elektromobilität in Frage.

 

Wissenschaftler prognostizieren für 2030 über 30 Prozent Marktanteil für E-Fahrzeuge

 

Für die Studie entwickelten die Forscher der UDE ein detailliertes Prognosemodell, das die Marktveränderungen abbilden soll. Demnach wird innerhalb der EU der Anteil an Elektrofahrzeugen unter den Neuzulassungen bis zum Jahr 2030 schon mehr als 30 Prozent betragen.

Bei allem Optimismus sehen die Forscher aber auch einen leichten Rückgang der Wertschöpfung in der europäischen Automobilindustrie, von heute rund 150 Milliarden Euro auf 142 im Jahr 2030. Die Gründe sind in den außereuropäischen Wachstumsmärkten sowie im Elektroauto selbst zu sehen: Elektrofahrzeuge bestehen aus weniger Teilen und besitzen daher eine geringere Wertschöpfung als Kraftfahrzeuge mit konventionellen Antrieben. Aber Prof. Proff verweist gerade in diesem Zusammenhang auf den den wichtigen Exportmarkt: „Steigt der Marktanteil an Elektrofahrzeugen und wird die Komponentenfertigung in den EU-Staaten verstärkt, kann schließlich 2020 eine bis zu 40 Milliarden und 2030 bis 30 Milliarden Euro höhere Wertschöpfung erreicht werden. So könnten europaweit 100.000 bis 150.000 neue Arbeitsplätze entstehen“.

Bedingung für diesen Aufschwung sei allerdings die Weiterentwicklung der Batterietechnologien. Um die Kräfte zu bündeln, schlagen die Forscher eine europäische Plattform für Batterietechnologie vor sowie Sonderabschreibungen für die Investition in Produktionsanlagen.

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