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Die Informatikerin Katharina Nagel von der Uni Jena testet ein E-Mobile, um Reichweitenmodelle erstellen zu können
Jan-Peter Kasper/FSU

Die Informatikerin Katharina Nagel von der Uni Jena testet ein E-Mobile, um Reichweitenmodelle erstellen zu können

Auch wenn Katharina Nagel von der Universität Jena konstatiert, dass Elektroautos vor allem ein "Akzeptanzproblem" haben - eines der zentralen Themen in der öffentlichen Diskussion ist die aktuell noch geringe Reichweite von Elektrofahrzeugen. Derzeit ist der Lehrstuhl für Softwaretechnik mit zwei Studien zur Elektromobilität befasst: Während das Projekt 'eTelematik' sich mit möglichen Einsatzgebieten von Elektro-Nutzfahrzeugen beschäftigt, geht es bei 'SmartCityLogistik Erfurt' darum, den Einsatz von Elektrofahrzeugen in der Großstadt zu untersuchen. Daneben forschen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Friedrich-Schiller-Universität auch an Reichweitenmodellen, die es ermöglichen sollen, Fahrten im Elektroauto zielgenau zu planen – und somit einen Beitrag zum "Siegeszug des E-Mobiles" zu leisten.

Dafür steht dem Lehrstuhl ein Mitsubishi i-Miev als Testfahrzeug zur Verfügung, der mit zusätzlichen Messgeräten aufgerüstet wurde. In dem dreimontaigen Praxistest werden die Daten der Bordelektronik ausgelesen und weitere Parameter erfasst, wie z.B. Kurven, Steigungen und klimatische Bedingungen. Der Leiter des Lehrstuhls, Prof. Rossak, erklärt, dass das Wetter eine nicht zu unterschätzende Rolle spiele, da niedrige Temperaturen die Reichweite von Elektroautos verkürzen.

 

Elektroautos sind alltagstauglich – mit Einschränkungen ...

 

...so lautet das erste Fazit der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nach rund 8.000 Testkilometern. Angesichts immernoch vielerorts fehlender Ladestationen und unterschiedlicher Steckersysteme, sei insbesondere für längere Strecken eine sorgfältige Planung nötig. So musste einmal ein Boxenstopp auf einem Wohnmobilstellplatz eingelegt werden, um die Akkus wieder zu laden. Es lohne sich, vorausschauend zu fahren, da die Maximaldistanz je nach Zuladung, Fahrstil und -strecke erheblich variieren könne. Für den Alltag sei ein E-Mobil dennoch eine Alternative: „Die in Deutschland durchschnittliche pro Tag zurückgelegte Fahrstrecke beträgt unter 50 km“, sagt Katharina Nagel. Der nächste Schritt bestehe nun in der sorgfältigen Auswertung der gewonnenen Daten, um möglichst aussagekräftige und praxistaugliche Reichweitenmodelle erstellen zu können.

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