Dass kalte Temperaturen die Reichweite von Elektroautos verringern, dürfte mittlerweile hinlänglich bekannt sein, auch wenn es noch keine allgemeingültigen Formeln gibt. Neben der Kälte spielen auch andere Faktoren, wie der Einsatz der Klimaanlage, eine Rolle. Nun ist der Winter vorbei und die Temperaturen steigen. Dass es allerdings auch Beeinträchtigungen der Reichweite bei sehr heißen Außentemperaturen gibt, stand bisher nicht im Mittelpunkt der Debatte.
Wie die Los Angeles Times berichtet, hat die American Automobile Association (AAA – hinsichtlich ihrer Bedeutung das amerikanische Pendant zum ADAC) mehrere Elektroautos unter verschiedenen Wetterbedingungen gemäß den Anforderungen der EPA drive cycles getestet. Zum Einsatz kamen ein Nissan Leaf, ein Mitsubishi i-MiEV und ein Ford Focus Electric. Bei knapp 24 Grad Celsius wurde mit diesen Elektroautos eine durchschnittliche Reichweite von rund 169 Kilometern erzielt. Bei Frost (annähernd -7 Grad) verringerte sich die durchschnittliche Reichweite um stolze 59 Prozent auf ca. 69 Kilometer (leider enthält der Bericht keine genauen Angaben zu den Unterschieden bei den einzelnen E-Cars). Aber auch bei großer Hitze kommt es den Testergebnissen zu nicht unbeträchtlichen Einbußen bei der Reichweite: Bei einer Außentemperatur von 35 Grad wurde lediglich eine durchschnittliche Reichweite von 111 Kilometern erreicht – fast 34 Prozent weniger als bei dem Ausgangstest. Inwieweit das dem Einsatz der Klimaanlage geschuldet war, verrät der Bericht nicht.
Entsprechend appellierte der Testleiter des südkalifornischen Ablegers des Automobilclubs, der die Untersuchung durchführte, an alle Elektromobilisten, bei extremen Temperaturen die Reichweite stets im Blick zu behalten. Der südkalifornische Automobilclub hält für Elektroautofahrer übrigens einen besonderen Service bereit: Spezielle Lade-Trucks kommen denjenigen zur Hilfe, die die Reichweite überschätzt haben und liegen geblieben sind.
