Immer mehr Menschen kaufen oder leasen Elektroautos, die Zulassungen steigen rasant – laut Kraftfahrt-Bundesamt waren schon rund ein Viertel der Neuwagen mit einem Elektroantrieb (BEV), Plug-In oder Brennstoffzelle) ausgestattet. Aber nicht alle E-Autos werden mit allen nötigen Ladekabeln ausgeliefert.
Welche Ladekabel sollten im E-Auto immer dabei sein?
Ladekabel ist nicht gleich Ladekabel, verschiedene Hersteller und Ladesysteme verlangen u. U. nach verschiedenen Steckertypen. Das sind die gängigsten Ladekabel:
- Typ 1 Stecker: Ein einphasiger Stecker für Ladeleistungen bis zu 7,4 kW, der v. a. bei älteren E-Modellen aus Asien eine Rolle spielt. Öffentliche Ladestationen in Europa verfügen i. d. R. über keinen Anschluss für Typ 1 Stecker. Es wird ein Adapter benötigt.
- Typ 2 Stecker: Ein dreiphasiger Stecker, auch als „Mennekes-Stecker” bezeichnet. Hat sich als europäischer Standard zum Laden von E-Pkw etabliert und ist in Europa entsprechend am weitesten verbreitet. Fast alle modernen Wallboxen und öffentlichen Ladepunkte sind mit einem Typ 2 Stecker ausgestattet. An Wallboxen sind Ladeleistungen von bis zu 22 kW gängig, an öffentlichen Ladesäulen bis zu 43 kW.
- CCS Stecker: Das Combined Charging System (CCS) ist der in Europa verbreitete Schnellladestandard. ergänzt den Typ 2-Stecker mit zwei zusätzlichen Leistungskontakten und unterstützt AC- und DC-Laden (Wechselstrom- und Gleichstrom-Laden) mit bis zu 450 kW. Die tatsächliche Ladeleistung hängt dabei auch vom Ladesystem des jeweiligen E-Modells ab.
- CHAdeMO Stecker: CHAdeMO ist ein in Japan entwickeltes Schnellladesystem, das entsprechend v. a. in japanischen E-Modellen eingesetzt wird. Es erlaubt üblicherweise Ladevorgänge mit bis zu 50 kW Ladeleistung, an einige Ladepunkten auch bis zu 100 kW – künftig sollen die Ladeleistungen noch deutlich höher liegen.
- Supercharger Stecker: Supercharger heißt das Schnellladesystem von Tesla, das nur mit Tesla-Modellen kompatibel ist. Es basiert auf einem modifizierten Typ 2-Steckers und erlaubt Ladeleistungen von bis zu 250 kW.
Darauf sollten Sie noch achten
Elektroautos an normalen Haushaltssteckdosen zu laden, wird aus Sicherheitsgründen nicht empfohlen. Der Ladevorgang dauert sehr lange und insbesondere die Stromleitungen in älteren Gebäuden sind für die dauerhaft großen Ströme nicht ausgelegt – es besteht Brandgefahr!
Ladekabel werden in der Regel im Kofferraum mitgeführt, weshalb viele verständlicherweise daran interessiert sind, möglichst platzsparende Lösungen zu haben. Allerdings kann es durchaus Sinn machen darauf zu achten, dass das Ladekabel nicht zu kurz ist. Leider kommt es häufiger vor, dass eine Ladestation zugeparkt ist und das E-Auto nicht direkt davor abgestellt werden kann – in solchen Fällen retten längere Ladekabel den Tag, auch wenn sie etwas mehr Platz im Kofferraum beanspruchen.
Verschiedene Hersteller produzieren Elektronik Zubehör für E-Autos mit verschiedenen Eigenschaften. Daher lohnt ein Abgleich mit den eigenen Anforderungen und ein Vergleich der Angebote auf dem Markt. Wer das Ladekabel nicht nach jedem Einsatz reinigen möchte, kann bspw. zu Spiral-Kabeln greifen – meist sind diese Kabel allerdings nicht besonders lang. Um die Kabel sicher und sauber zu verstauen, gibt es auch spezielle Kabeltaschen für das E-Auto.