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Der Tankvorgang bei einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor gestaltet sich einfach und dürfte für die meisten Autofahrer kein Problem darstellen. Der Ladevorgang bei einem Elektroauto ist komplexer und zeitaufwändiger. Außerdem kann sich ein falsches Ladeverhalten sogar negativ auf die Lebensdauer der Autobatterie auswirken. Dieser Artikel stellt einige Tipps zur Verfügung, die E-Auto-Fahrer beim Aufladen ihres Elektroautos berücksichtigen sollten.
Ladevorgang beim E-Auto: So hält die Batterie besonders lange
Wer ein Elektroauto fährt, muss dieses regelmäßig mit Energie versorgen. Hierbei gilt es, einige Faktoren zu beachten.
1. Zu hohe und tiefe Akkustände vermeiden
So ist es zum Beispiel nicht ratsam, den Akku des Fahrzeugs stets bis zu 100 Prozent aufzuladen. Dies sorgt dafür, dass die Leistung der Batterie abnimmt. In der Praxis lässt sich das nicht immer so leicht umsetzen. Schließlich bietet nur eine volle Batterie die maximale Reichweite. Dennoch ist es empfehlenswert, den Ladezustand des Akkus im Bereich zwischen 40 und 90 Prozent zu halten, um ihn möglichst lange zu erhalten. Hieraus ergibt sich der zweite Punkt.
Auch ein zu tiefer Batteriestand (von weniger als fünf Prozent) ist nicht ratsam, da sich auch dieser negativ auf die Dauer der Batterie auswirkt. Ideal für den Akku ist ein Ladestand von 50 Prozent, der sich im Alltag jedoch kaum umsetzen lässt.
2. Außentemperatur beachten
Die Außentemperatur wirkt sich ebenfalls auf die Lebensdauer des Akkus aus. In den Sommermonaten ist es ratsam, das Auto nicht in der prallen Sonne zu laden. Im Winter lädt der Fahrer sein E-Auto möglichst direkt nach der Fahrt. Die Batterie ist dann noch warm. Ausgekühlte Akkus nehmen weniger Energie auf.
3. Schnellladesäulen nur gelegentlich nutzen
Wer mit seinem Elektroauto große Strecken zurücklegt, möchte sein Auto schnell laden. Dies ermöglichen moderne Schnellladesäulen. Bereits nach 20 bis 40 Minuten ist eine Weiterfahrt möglich. Ein gelegentliches schnelles Laden der Batterie stellt kein Problem dar. Das tägliche Laden des Fahrzeugs sollte aber bei niedrigeren Ladeströmen erfolgen, zum Beispiel an der heimischen Ladesäule über ein spezielles Ladekabel für Elektroautos.
Welche Vorteile bietet die Wallbox zu Hause?
Fahrer von Elektroautos haben im Idealfall zu Hause eine Wallbox. Diese bietet viele Vorteile, nicht nur in Bezug auf die Sicherheit. Der Strom zu Hause ist zudem günstiger als an öffentlichen Ladesäulen. Noch preiswerter wird es, wenn der Strom zu Hause über die eigene Solaranlage bezogen wird.
Wichtig zu wissen: Wallbox-Installationen müssen mit einer passenden Schutzeinrichtung gegen Wechsel- und Gleichstromfehler ausgestattet sein. Diese Schutzeinrichtungen verhindern, dass der Nutzer einen Stromschlag bekommt, beispielsweise wenn eine Leitung feucht oder defekt ist.
Neben dem Sicherheitsaspekt haben Wallboxen einen weiteren großen Vorteil: Sie bieten dank eines fest installierten Ladekabels einen hohen Bedienkomfort und ermöglichen sehr gute Ladeleistungen. Während der Wert bei der Haushaltssteckdose bei lediglich 2,3 kW liegt, sind bei einer Wallbox bis zu 22 kW möglich. Zu Hause sind in der Regel aber nicht mehr als 11 kW notwendig.
Damit der Ladevorgang anschließend problemlos und sicher erfolgen kann, ist es wichtig, dass die Installation der Wallbox ausschließlich durch einen Fachbetrieb erfolgt. Dieser haftet schließlich auch für die Installation und kümmert sich um die Anmeldung der Ladestation beim Netzbetreiber. Um Kosten zu sparen, ist es jedoch auch möglich, in Abstimmung mit der Fachfirma einige Arbeiten selbst zu übernehmen. Das können zum Beispiel Pflaster- oder Erdarbeiten, Kabelkanäle oder andere leichte Arbeiten sein.
In vielen Städten finden sich inzwischen Ladesäulen für Elektroautos. (pixabay.com © Katerwursty (CCO Creative Commons))
Was gilt es beim Laden an einer öffentlichen Säule zu beachten?
Inzwischen gibt es in vielen Orten öffentliche Ladesäulen, an denen Fahrer von Elektroautos ihre Fahrzeuge laden können. Die Ladeinfrastruktur für Elektroautos hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert. Zahlreiche Elektromobilitätsanbieter und Energieunternehmen stellen Ladekarten zur Verfügung. Diese ermöglichen es den Kunden, über spezielle Roaming-Angebote mit den Karten an Ladesäulen diverser Betreiber Strom zu tanken.
Die Ladesäulen-Betreiber legen den Preis für den Strom nach der Kombination aus Zeit und Kilowattstunde, den Kilowattstunden oder der Dauer des Ladeprozesses fest. Darüber hinaus können den Kunden Start- oder Roaminggebühren entstehen.
Welche Stecker benötigt man an öffentlichen Ladesäulen?
Es werden zwei Ladearten – und damit auch Ladestationen – unterschieden. Es gibt Stationen mit Gleichspannung, kurz: DC, und Ladestationen mit Wechselspannung, kurz: AC. Bei DC-Säulen handelt es sich um Schnellladesäulen. Für diese gibt es zwei Steckerarten: Der in Europa standardisierte CCS-Stecker sowie der CHAdeMO-Stecker aus Japan, der noch bei älteren Elektroautos zu finden ist. An DC-Säulen sind heute bereits Leistungen von maximal 350 kW möglich. AC-Ladesäulen sind Normalladesäulen, die eine maximale Ladeleistung von bis zu 22 kW bereitstellen.
Ladesäulen mit Wechselspannung benötigen den genormten Stecker „Typ 2“. Öffentliche AC-Ladesäulen haben zumeist kein Kabel. Deshalb müssen E-Auto-Fahrer ein eigenes Ladekabel besitzen, um ihr Fahrzeug mit Strom zu betanken. An DC-Ladesäulen sind die Ladekabel immer fest integriert.
Die Bezahlung erfolgt in den meisten Fällen über eine Smartphone-App oder eine Ladekarte. In Zukunft sollen öffentlich zugängliche Ladesäulen für E-Autos zudem mindestens eine kontaktlose Bezahlart mit Kredit- oder Debitkarten bereitstellen. Diese Pflicht sollte ab Juli 2023 gelten, wurde von der Bundesregierung jedoch um ein Jahr verschoben.
Fazit: Richtiges Laden des Elektroautos schont Batterie und Geldbeutel
Im Vergleich zum Fahrzeug mit Verbrennungsmotor ist bei Elektroautos in puncto Ladevorgang einiges zu beachten. Auf den ersten Blick wirkt alles recht kompliziert. Das liegt vermutlich daran, dass die meisten Menschen an den gewohnten Tankvorgang bei einem Verbrenner gewöhnt sind. Tatsächlich lassen sich viele der im Artikel genannten Punkte aber ohne Probleme über ein innovatives Ladesystem einfach regeln.
Ferner ist davon auszugehen, dass sich in den nächsten Jahren im Bereich der Batterieforschung einiges ändern wird. Sobald ein Elektroauto über eine Reichweite von über 500 Kilometer oder darüber hinaus verfügt, wird es nicht mehr nötig sein, immer mit einem vollen Akku zu starten. Bis dahin ist es sinnvoll, die Batterie richtig und schonend zu laden, damit sie möglichst lange hält.