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An Elektroautos wie dem BMW i3 hat die bayerische Landesregierung kein Interesse.
BEM e.V.

An Elektroautos wie dem BMW i3 hat die bayerische Landesregierung kein Interesse.

Die bayerische Regierung steht zum wiederholten Male in der Kritik aufgrund ihrer klimaschädlichen Dienstfahrzeuge (eMobilitätOnline berichtete). Nun ist der Chor der Kritiker um eine Stimme lauter geworden: Der Bundesverband eMobilität (BEM) moniert, dass die Landesregierung mit ihrer Entscheidung gegen mehr Elektroautos und  CO2-ärmere Fahrzeuge ihre Vorbildfunktion nicht wahrnehme – und sich damit nicht zuletzt gegen die im Land beheimateten Automobilhersteller positioniere.

BEM-Präsident Kurt Sigl zeigt sich empört: "Die aktuelle Entscheidung der bayerischen Landesregierung ist in vielerlei Hinsicht nicht nachvollziehbar. Die Deutsche Umwelthilfe hat für die Dienstwagen der bayerischen Staatsregierung einen durchschnittlichen CO2-Ausstoß von 176 Gramm pro Kilometer errechnet. Die Minister fahren überwiegend Luxusklasse, vor allem Audi A8 oder BMW der 7er-Reihe. Ein Privileg, dass im bundesweiten Vergleich nicht mehr zeitgemäß ist. So sind etwa in Hamburg solche großen Dienstfahrzeuge unüblich. Der Senat in der Hansestadt kommt im direkten Vergleich der Dienstwagenflotte lediglich auf einen durchschnittlichen CO2-Ausstoß von 114 Gramm. Damit zeigt die bayerische Landesregierung nicht nur, wie reaktionär sie ist, sondern richtet sich direkt gegen die eigenen Automobilhersteller Audi und BMW. Beide Unternehmen werden wenig erfreut darüber sein, dass ihre Elektro- und Hybridfahrzeuge aus Sicht des Landtages nicht dem Komfort eines Ministers entsprechen sollen."

Tatsächlich hatte der bayerische Landtag mit seiner CSU-Mehrheit erklärt, dass Elektroautos u.a. nicht den Komfortansprüchen von Ministern genügen.

Politik sollte ihre Vorbildfunktion wahrnehmen – auch und gerade auf Landesebene

 

Für die bayerischen Wähler sei die Landesregierung mit dieser Entscheidung kein Vorbild. "Es ist wenig dienlich, wenn die Ziele der Bundesregierung durch so ein tradiertes Abstimmungsverhalten
auf Landesebene konterkariert werden. Ebenso ist die Entscheidung im Sinne von Klima- und Umweltschutzmaßnahmen fragwürdig und offenbart, wie wenig ernsthaft die bayerische
Landesregierung mit dieser Thematik umzugehen gedenkt", so Sigl.

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