Bewertung: 0 / 5

Janitors | [CC BY 2.0] |  via Wikimedia Commons

Es gibt viele Städte, die es sich auf die Fahne geschrieben haben, die Elektromobilität zu fördern und für mehr Elektroautos in ihren Straßen zu sorgen – Bayerns Hauptstadt München scheint es sogar ernst zu meinen.

Schon im vergangenen Jahr wurde bekannt, dass es millionenschwere Pläne gibt, Kaufanreize sowie Vorrechte für Elektroautos zu schaffen sowie die Ladeinfrastruktur massiv auszubauen – im Januar nannte Münchens OB Reiter in einem Interview dann auch explizit Oslo als Vorbild (eMobilitätOnline berichtete). Laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung soll der Stadtrat das erarbeitete Maßnahmenpaket am 6. Mai beschließen, damit es Anfang 2016 in Kraft treten kann.

Münchens Elektromobilitätsoffensive beinhaltet v.a. folgende Punkte:

  • 30 Millionen Euro für die Anschaffung von Elektrofahrzeugen
  • 2.500 – 4.000 Euro Zuschüsse für gewerblich genutzte Elektroautos
  • 100 öffentliche Ladestationen bis 2017
  • 2 Elektrobusse

Das 30 Millionen Euro schwere Förderprogramm richtet sich explizit an Firmen und Gewerbetreibende: Besonders für Handwerker, Pflege- und Lieferdienste soll ein Anreiz geschaffen werden, von ihren Dieselfahrzeugen auf Elektroautos und -lieferwagen umzusteigen. Während Unternehmen für ein neues E-Auto ein einmaliger Kaufzuschuss von 2.500 Euro in Aussicht gestellt wird, soll ein elektrisch angetriebener Lieferwagen bzw. Transporter bis 7,5 Tonnen mit 4.000 Euro bezuschusst werden.

4.000 Euro sollen auch Taxi-Unternehmen erhalten, wenn sie ein neues Elektroauto in ihre Flotte integrieren. Schließlich sollen Unternehmen 20 Prozent der Anschaffungskosten einer Wallbox erhalten. Privat genutzte Elektroautos dagegen sollen nicht gefördert werden – die Stadt wolle keine Steuergelder aufwenden, um den Kauf von Zweit- oder Drittwagen zu unterstützen...

17.500 Elektroautos bis 2020

 

Um die bisher noch nicht rentabel betreibbaren Ladestationen zu verbreiten, will München seine Stadtwerke mit 1,53 Millionen Euro unterstützen, damit diese in den kommenden zwei Jahren 100 zusätzliche öffentliche Stromtankstellen installieren können (die Gesamtkosten wurden mit 1,6 Millionen Euro angegeben).

Und auch der ÖPNV soll nicht vergessen werden: Die Münchner Verkehrsgesellschaft soll zwei E-Busse anschaffen, um diese 3 Jahre im Praxisbetrieb zu testen – um die Mehrkosten sowie die Einrichtung einer speziell ausgerüsteten Werkstatt mit Ladestationen zu decken, will die Stadt dafür weitere 1,35 Millionen Euro zur Verfügung stellen.

Aktuell sind 1.067 reine Stromer in München gemeldet – durch das breit angelegte Förderpaket sollen es bis 2020 17.500 Elektroautos werden, womit München exakt seinen Anteil am ausgerufenen Millionenziel erfüllt hätte. Wenn der Stadtrat dem Elektromobilitäts-Förderprogramm in der Form zustimmt...