Busspuren für Elektroautos? Diese Idee erfreut sich in Deutschland trotz gesetzlicher Verankerung bei den Kommunen keiner großen Beliebtheit. In Baden-Württemberg ist gerade eine alternative, nicht unumstrittene Idee aufgekommen: Die Einführung sogenannter Umweltstreifen, die für konventionell angetriebene Fahrzeuge gesperrt werden.
Demnach könnte eine Spur von breiten Straßen mit mehreren Fahrstreifen dafür genutzt werden. Nicht nur Elektroautos, auch besonders abgasarme Fahrzeuge und Fahrgemeinschaften könnten diese Umweltstreifen befahren, so die Idee. Die mögliche Privilegierung umweltfreundlicher Fahrzeuge – konkret geht es um Elektroautos, Hybridfahrzeuge, Euro-Norm-6-Autos und Fahrzeuge, die mehr als einen Menschen befördern - soll dazu beitragen, die Verkehrsbelastung und Luftverschmutzung in Ballungsräumen wie Stuttgart zu reduzieren.
Das Landesverkehrsministerium will nun eine Studie in Auftrag gegeben, die die Sinnhaftigkeit und Umsetzbarkeit dieses Konzeptes prüfen soll – die Ausschreibung läuft derzeit. Das Gutachten soll auch praktikable Vorschläge erarbeiten, wie sich die Umsetzung kontrollieren lasse.
Sollte es soweit kommen, wäre Baden-Württemberg mit diesem Konzept bundesweit ein Vorreiter – womöglich mit Auswirkungen auf andere Bundesländer. Aber das kann noch ein wenig dauern, denn es herrsche großer Gesprächsbedarf: Das Ministerium geht von einem Zeitraum von rund 18 Monaten aus, die die Gutachtenerstellung samt Anpassungen dauern kann.