Zu Beginn des neuen Jahres und angesichts der nach wie vor niedrigen Elektroauto-Zulassungszahlen mehren sich die Stimmen, die sich für ein verstärktes Elektromobilitäts-Engagement aussprechen.
Der Präsident des Automobilclubs von Deutschland (AvD) Ludwig Fürst zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg schlägt einen runden Tisch der Industrie, des Handels und der Automobil-Clubs vor, um ein einheitliches Vorgehen und eine gemeinsame Kampagne für Elektroautos zu initiieren.
"Das Kundeninteresse für Elektrofahrzeuge hat sich 2015 gegenüber dem Vorjahr nicht gesteigert: insgesamt wurden nur rund 12 000 Elektroautos in Deutschland zugelassen, von denen etwa die Hälfte auf Firmen registriert sind“, was unter den PKW nur einem Marktanteil von weniger als einem halben Prozent entspreche, so der AvD. Schuld seien geringe Verkaufsanreize sowie mangelndes Wissen über Elektroautos.
"Wo immer ich über Elektroautos spreche, beginnt eine Reichweiten-Debatte. Doch die meisten Bürger wissen nicht, wie E-Mobilität funktioniert und wie viele Kilometer sie tatsächlich täglich fahren – im Schnitt sind es weniger als 40 Kilometer“, so Fürst Löwenstein.
AvD spricht sich gegen Kaufprämien aus
Der AvD fordert u.a. einheitliche Ladesäulen möglichst im Umfeld herkömmlicher Tankstellen, eine einheitliche Beschilderung der Zufahrt analog zum Tankstellensymbol und Sonderabschreibungen für elektrische Fahrzeuge sowie Neu- und Gebrauchtfahrzeuge mit einer vergleichbaren Darstellung von Ladestrom und -zeit, Energiebedarf, Batteriekapazität und Reichweite zu kennzeichnen.
Kaufprämien lehnt der AvD allerdings mit dem merkwürdig anmutenden Argument ab, dass "Elektrofahrzeuge nicht umweltfreundlicher hergestellt werden und den gleichen Platz benötigen, wie herkömmliche Automobile“.