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4.000 Euro pro Elektroauto, 3.000 Euro für einen Plug-in-Hybriden und ein Fördervolumen von 1,2 Milliarden Euro, das zu gleichen Teilen von Herstellern und dem Bund getragen wird – das sind die Eckdaten der neuen Elektroauto-Kaufprämie, mit der bis zu 400.000 neue E-Autos gefördert werden können.

Neben der direkten Subvention von Elektroauto-Käufen investiert der Bund zudem zusätzlich 100 Millionen Euro in eine eigene Beschaffungsinitiative sowie 300 Millionen Euro in den Ladeinfrastrukturausbau – rund 15.000 Stromtankstellen, darunter mindestens 5.000 Schnellladestationen sollen entstehen. Aktuell soll es nur 150 Schnelllader in Deutschland geben.

Kurzfristiger oder langfristiger Effekt?

 

Wirtschaftsminister Gabriel erklärte, dass diese Maßnahmen dazu beitragen sollen, die Zahl der E-Autos in Deutschland auf über 500.000 Stück zu erhöhen – rund das 10-fache des aktuellen Bestands. Das Ziel, bis 2020 1 Million Elektroautos auf die Straßen zu bringen, gilt zwar offiziell weiterhin, wird allerdings nicht mehr sonderlich laut vorgetragen. 

Eine rasche Zunahme an Elektroautos dürfte aber auch den Effekt haben, dass sich in wenigen Jahren auch ein Gebrauchtwagenmarkt entwickeln kann, der für viele Privathaushalte erst den Zugang zur Elektromobilität eröffnen dürfte.

Überwiegend kritisches Medienecho

 

Die Reaktionen auf die Kaufprämie sind derweil, wie zu erwarten, sehr unterschiedlich: Während Nissan als Elektroauto-Hersteller gleich nach vorne prescht und die Prämie um 1.000 Euro erhöht, offenbart ein Blick in die Zeitungen und Kommentarspalten jedoch vornehmlich kritische Töne. So wird der Ausbau der Ladeinfrastruktur überwiegend positiv gesehen, die Kaufprämie jedoch als ungerechtfertigtes Industrieförderprogramm verurteilt. 

Bosch bspw., der als Automobilzulieferer indirekt von einer Kaufprämie profitieren dürfte, spricht wegen zu erwartender kurzfristiger Effekte von einem Strohfeuer und sähe lieber mehr Elektroautos in öffentlichen Fuhrparks sowie einen engagierteren Ausbau der Ladeinfrastruktur.