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atreyu | [CC BY-SA 4.0] |  via Wikimedia Commons

Gestern haben wir über das Diesel-Verbot in Oslo berichtet, das erstmals für einen kurzen Zeitraum Dieselfahrzeuge aus der Innenstadt verbannte. Wären solche Maßnahmen auch für deutsche Städte denkbar? Das Beispiel Düsseldorf zeigt: Allein beim Gedanken schrillen bei den Verantwortlichen die Alarmglocken.

Düsseldorf ist kein beliebiges Beispiel. Kürzlich hat ein Gericht der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt gedroht, ein Dieselverbot zu verhängen, sollten die Abgasgrenzwerte in der Stadt weiter überschritten werden. Würde es vergleichsweise kurzfristig wie in Oslo umgesetzt werden, Handwerksbetriebe, Paketzusteller und Privatpersonen wären von heute auf morgen ohne fahrbaren Untersatz.

Die meisten Nutzfahrzeuge sind Diesel



Ein konsequentes Verbot würde die 410 Dieselbusse der Rheinbahn, die 65 Müllwagen, die 70 Kehrmaschinen und die 60 Winterdienstautos des Entsorgungsunternehmens Awista sowie knapp 300 Feuerwehr- und viele weitere Fahrzeuge von der Straße verbannen, befürchten die Verantwortlichen – für all diese Einsatzbereiche gebe es meist noch keine akzeptablen Alternativen, so die Sprecher von Awista und Rheinbahn in der Rheinischen Post.  Zudem sind fast alle Taxis – 950 von 1.090 – Dieselfahrzeuge.

Das Beispiel zeigt: die Abhängigkeit vom Diesel ist zu groß, die Suche nach Alternativen und die Erprobung der bereits bestehenden Alternativen zu wenig ausgeprägt, trotz drängender Luftprobleme. Panikmache ist indes nicht angebracht, wie ein Blick nach Oslo zeigt, wo es zu keinem Chaos gekommen ist: das Fahrverbot für Dieselfahrzeuge bezog sich in weiser Voraussicht nur auf Privatautos – in deutschen Städten würden sicherlich ähnliche Ausnahmen gelten. Gebracht habe es trotzdem etwas: die Luftqualität in der Stadt sei nach nur einem Tag merklich besser geworden, erklärte Leonor Tarrasón, Direktor des norwegischen Instituts für Luftforschung.

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