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Das chinesische Daimler-Elektroauto Denza beim Laden.
Navigator84 | [CC BY-SA 4.0] |  via Wikimedia Commons

Das chinesische Daimler-Elektroauto Denza beim Laden.

Jetzt hat das Rätselraten ein Ende: Gestern verkündete die chinesische Regierung endlich die Details zur geplanten Quote für Elektroautos. Diese greift nun ab 2019 und somit ein Jahr später als ursprünglich geplant. Während die Elektroauto-Quote in ihrer Höhe unverändert blieb, sind die Anforderungen im Detail jedoch nicht so drastisch, wie es der erste Blick vermuten lässt.

Die chinesische Quotenregelung sieht vor, dass alle Automobilhersteller, die in China mehr als 30.000 Fahrzeuge im Jahr verkaufen, ab 2019 einer E-Quote von 10 Prozent unterliegen, ein Jahr später sind es bereits 12 Prozent. Angesichts aktueller Elektroauto-Verkaufszahlen wäre das eine kaum zu bewältigende Herausforderung für Volkswagen und Co, solch einen Elektroauto-Absatz zu erreichen. 

Erst eine chinesische Batterie macht ein Auto zu einem Elektroauto

Faktisch aber wird es für die Hersteller hart, aber nicht ganz so drastisch. Denn das chinesische Modell basiert auf Kreditpunkten, die in ihrer Summe im ersten Jahr einem 10 Prozent-Anteil entsprechen müssen. Besonders reichweitenstarke Elektroautos können dem Modell zufolge bis zu 5 Kreditpunkte erhalten, Plug-in-Hybride 2 Punkte. Autobauer, deren Elektroautos allesamt über 350 Kilometer Reichweite haben, müssten demnach letztlich nur 2 Prozent ihres Absatzes mit E-Autos bestreiten, rechnet die Süddeutsche Zeitung vor.

Aber auch vor diesem Hintergrund müsste Volkswagen in China 2019 immer noch 75.000 Elektroautos und Plug-in-Hybride absetzen. Wer die Quote nicht erreicht, kann von anderen Herstellern, bspw. reinen Elektroauto-Produzenten, Kreditpunkte abkaufen – was diese Punkte kosten sollen, steht offenbar noch nicht fest. Derzeit prüfen die Hersteller den Anforderungskatalog, der bspw. auch vorsieht, dass nur Batterien aus chinesischer Produktion verwendet werden dürfen. Entsprechend wird das Programm von vielen in erster Linie als Versuch gewertet, unter dem Deckmantel des Umweltschutzes die heimische Wirtschaft zu stärken.

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