Bundesregierung und Autobranche wollen den Ausbau des Ladenetzes für Elektroautos mit einem „Masterplan“ vorantreiben. Darauf verständigten sich Manager, Gewerkschafter und Koalitionäre beim gestrigen „Autogipfel“ im Kanzleramt.
Der Plan solle alles Erforderliche klären, um die Lade-Infrastruktur so auszubauen, dass bis 2030 sieben bis 10,5 Millionen E-Fahrzeuge auf der Straße sein könnten, sagte der Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Bernhard Mattes, gegenüber Pressevertretern. So viele Elektroautos seien laut dem VDA-Chef nötig, damit die Bundesrepublik die Klimaziele erreicht. Ladestellen seien „einer der wesentlichen Punkte für die Kundenakzeptanz“, unterstrich Mattes.
Konkrete Pläne beim nächsten Gipfel
Über finanzielle Zusagen und Fördermittel sei noch nicht gesprochen worden. Die erzielten Ergebnisse für einen Masterplan sollten bei einem nächsten Treffen erörtert werden. Dann sollten auch Beschlüsse folgen, so Mattes. An dem gut dreistündigen Treffen bei Kanzlerin Angela Merkel (CDU) nahmen unter anderem Volkswagen-Chef Herbert Diess und BMW-Chef Harald Krüger teil. Auch Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) und Finanzminister Olaf Scholz (SPD) waren anwesend.
„Weltmeister“ in Sachen umweltfreundliche Antriebe
Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) erklärte vor dem Auftakt, um den Wohlstand zu erhalten und die Klimaziele zu erfüllen, müsse Deutschland "in mehreren Disziplinen Weltmeister werden". Dies gelte für E-Mobilität, Wasserstoffantriebe und alternative Kraftstoffe. VDA-Präsident Mattes sagte nach dem Gespräch, mit Blick auf die Klimaschutz-Ziele 2030 müsse man sich stark auf den „größten Hebel“ konzentrieren, „und das ist die Elektromobilität“. Langfristig müssten dann aber „weitere Alternativen hinzukommen, die für andere Anwendungen sinnvoll seien“. Er wies Bedenken zurück, dass dies eine einseitige Fixierung auf E-Mobilität darstelle.
Die schwarz-rote Koalition hatte im März regelmäßige Spitzentreffen angekündigt, um die Autobranche mit mehr als 800.000 Beschäftigten fit für die Zukunft zu machen. Ziel der "Konzertierten Aktion Mobilität" soll sein, den politischen Handlungsbedarf zu bestimmen, um die Umstellung der Produktion auf alternative Antriebe und automatisierter Fahrzeuge zu befördern und dabei bestehende Arbeitsplätze zu erhalten oder neue zu schaffen.