Bewertung: 5 / 5

(1)
 
In Deutschland sollen bis 2030 eine Million öffentliche Ladepunkte entstehen.
Pixabay

In Deutschland sollen bis 2030 eine Million öffentliche Ladepunkte entstehen.

Wer sein E-Auto nicht laden kann, wird sich keins kaufen – das weiß auch das Bundeskabinett. Es hat deshalb einen Masterplan beschlossen, durch den in den kommenden zwei Jahren 50.000 öffentlich zugängliche Ladepunkte entstehen sollen. Die Automobilhersteller sollen 15.000 öffentliche Ladepunkte beisteuern.

Der „Masterplan Ladeinfrastruktur“, wie er heißt, umfasst Maßnahmen für den zügigen Aufbau einer flächendeckenden und nutzerfreundlichen Ladeinfrastruktur für bis zu zehn Millionen E-Fahrzeuge bis zum Jahr 2030. Potenzielle Käufer sollen darauf vertrauen können, immer und überall die passende Ladesäule zu finden, heißt es von der der Bundesregierung.

Mehr Ladesäulen auf Parkplätzen und an Tankstellen

Bisher ist Deutschland von diesem Ziel weit entfernt: Im August 2019 waren laut Zahlen der Bundesregierung hierzulande rund 220.000 Elektrofahrzeuge zugelassen. Es gab rund 21.100 öffentlich zugängliche Ladepunkte – das sind etwa 0,1 öffentlichen Ladepunkte pro E-Auto.

Um Elektromobilität attraktiver zu machen, plant die Bundesregierung verstärkt Ladepunkte an Kundenparkplätzen zu fördern. Eine Versorgungsauflage soll zudem regeln, dass an allen Tankstellen im Land ebenfalls Ladepunkte angeboten werden. Im kommenden Jahr würden erstmals 50 Millionen Euro für private Lademöglichkeiten zur Verfügung stehen.

Kerstin Andreae, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW): "Es ist gut, dass die Bundesregierung ihre Pläne zur Förderung der Elektromobilität in Deutschland weiter konkretisiert – und dabei sowohl die öffentliche als auch die private Ladeinfrastruktur im Blick hat. Klar ist allerdings: Der Erfolg der Elektromobilität wird sich auch daran entscheiden, inwieweit die Möglichkeit besteht, das Fahrzeug zuhause oder am Arbeitsplatz zu laden – denn hier finden über 80 Prozent der Ladevorgänge statt. Deshalb müssen jetzt zügig die Hürden für den Einbau privater Ladeinfrastruktur fallen."

Höherer Zuschuss beim Kauf von E-Autos

Neben seinem Masterplan hat das Bundeskabinett ein weiteres Gesetz auf den Weg bracht: Der Umweltbonus für Elektrofahrzeuge soll um fünf Jahre bis Ende 2025 verlängert und erhöht werden.

Reinhard Zirpel, Präsident des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK): „Der höhere Umweltbonus kann der Elektromobilität in Deutschland einen deutlichen Schub verleihen. Das ist ein klares Signal an Autokäufer: Es lohnt sich Elektrofahrzeuge zu kaufen.“

Der Umweltbonus soll für rein elektrische Fahrzeuge von 4.000 auf 6.000 Euro und für Plug-In-Hybride von 3.000 auf 4.500 Euro bei einem maximalen Nettolistenpreis von 40.000 Euro steigen. Über einem Nettolistenpreis von 40.000 bis maximal 65.000 Euro werde er für rein elektrische Fahrzeuge 5.000 Euro und für Plug-In-Hybride 3.750 Euro betragen. Der Zuschuss wird je zur Hälfte von Bundesregierung und Industrie finanziert.