Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat DVR hat gemeinsam mit der DEKRA 11 Vorschläge erarbeitet, wie die das Fahren mit E-Kickscootern sicherer werden kann.
Ein Gastbeitrag* von Julia Fohmann, Pressesprecherin des DVR.
Ein Jahr nach der Zulassung der E-Scooter in Deutschland, machen der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) und DEKRA gemeinsam 11 Vorschläge, wie das Fahren mit E-Scootern sicherer werden kann. Unfallzahlen aus größeren Städten verdeutlichen die Problematik und den Grund dafür: Allein in Berlin ereigneten sich seit der Zulassung der Kraftfahrzeuge am 15. Juni 2019 bis zum 31.März 2020 über 350 Unfälle. Dabei wurde ein Mensch getötet, 38 schwer verletzt.
Die Empfehlungen der beiden Organisationen richten sich an die Politik, die Verwaltung und auch an die Sharing-Anbieter. „Wir wollen, dass der Straßenverkehr auch mit E-Scootern sicher ist. Dazu ist notwendig, dass alle Beteiligten ihren Beitrag leisten“, sagt DVR-Präsident Prof. Dr. Walter Eichendorf.
Clemens Klinke, Mitglied des Vorstands bei DEKRA und Vizepräsident des DVR betont: „Das Zusammentreffen unterschiedlicher Verkehrsteilnehmer mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten auf engem Verkehrsraum birgt Risiken. Deshalb muss jeder, der sich im Straßenverkehr bewegt, die Regeln kennen. Mit unseren Vorschlägen wollen einen Beitrag für mehr Sicherheit im Umgang mit E-Scootern leisten.“
Unsere Vorschläge im Überblick:
- Verpflichtende Ausstattung mit Fahrtrichtungsanzeigern („Blinker“)
- Erhöhte Sichtbarkeit durch retroreflektierende Folien
- Wegenutzung an den Radverkehr angleichen
- Schaffung ausgewiesener Parkzonen für das Entleihen und Abstellen
- Anpassung des Mindestalters zur Nutzung von E-Scootern auf 15 Jahre und Einführung einer Prüfbescheinigung
- Perspektivwechsel stärker in Fahrausbildung verankern
- Anpassung der Bußgelder beim Befahren von Fußwegen
- Regelmäßiges und geordnetes Aufstellen und Einsammeln von E-Scootern
- Automatisierte Geschwindigkeitsbegrenzungen für Einsteigerinnen und Einsteiger, bei bestimmten Wetterlagen, in den späten Abendstunden, an Wochenenden sowie anlässlich größerer Events
- Miettarife nach Entfernung statt nach Zeit berechnen
- Eindeutige Ansprechperson für Behörden und die Polizei
*Gastbeiträge spiegeln nicht zwingend die Meinung der Redaktion wider.
Mehr zum Thema: Gastbeitrag von Lars Zemke, Vorsitzender des Bundesverbands Elektrokleinstfahrzeuge.