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Bis 2030 in der EU mindestens 30 Millionen emissionsfreie Fahrzeuge unterwegs sein. (Symbolbild: Renault)
Renault

Bis 2030 in der EU mindestens 30 Millionen emissionsfreie Fahrzeuge unterwegs sein. (Symbolbild: Renault)

Auf dem EU-Gipfel in Brüssel haben sich die 27 Staats- und Regierungschefs auf ein strengeres Klimaziel geeinigt: Bis 2030 soll der Ausstoß von Treibhausgasen um mindestens 55 Prozent unter den Wert von 1990 sinken. Bisher galt ein Ziel von minus 40 Prozent.

Zur Finanzierung sind Milliardentöpfe geplant: ein Modernisierungsfonds, der aus Einnahmen aus dem Emissionshandel gespeist wird; ein Fonds für gerechten Wandel, aber auch der 750 Milliarden schwere Corona-Aufbaufonds, der zu mindestens 30 Prozent zur Umsetzung der Klimaziele genutzt werden soll.

„Es gibt nun einen klaren Weg hin zu Klimaneutralität“, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bei der Vorstellung der Ergebnisse. Die Einigung gebe auch Investoren Sicherheit. Bundesumweltministerin Svenja Schulze zeigte sich erfreut über die Einigung. „Europa begibt sich damit auf einen glaubwürdigen Pfad hin zur Treibhausgasneutralität 2050“, so Schulze. Die EU stelle unter Beweis, dass sie das UN-Klimaabkommen ernst nehme, und gehöre jetzt international wieder zu den Vorreitern.

Kritik von Umweltverbänden

Aus Sicht von Umweltverbänden greift auch die neue Zielvorgabe zu kurz. „Die Regierungen werden die Einigung zweifellos als historisch bezeichnen, aber die Beweise zeigen, dass sie nur eine kleine Verbesserung darstellt“, sagte Sebastian Mang von Greenpeace. Das neue Klimaschutzziel werde es Öl- und Gasunternehmen ermöglichen zu überleben. Die meisten Politiker hätten noch immer Angst, sich die großen Umweltverschmutzer vorzunehmen, so Mang.

Auch aus Sicht von WWF-Vorstand Eberhard Brandes genüge das 55-Prozent-Netto-Ziel nicht zur Bewältigung der Klimakrise. Er forderte Nachbesserungen in den nun anstehenden Verhandlungen mit der EU-Kommission und vor allem dem Europäischen Parlament, das eine CO2-Minderung um 60 Prozent erreichen will.

Zu dem neuen Klimaziel soll auch der Verkehrssektor einen wesentlichen Beitrag leisten. In einem unlängst veröffentlichten Strategiepapier, nannte die EU-Kommission als Zielvorgaben für 2030 mindestens 30 Millionen emissionsfreie Fahrzeuge - also reine Batterie- oder Brennstoffzellenstromer - , drei Millionen Ladepunkte und 1000 Tankstellen für Wasserstoff-Fahrzeuge.