Bewertung: 0 / 5

KIA

-ein Gastbeitrag von Karsten Wiedemann -

In diesen Tagen findet in Frankfurt die Leitmesse der Automobilindustrie, die IAA statt. In Sachen Elektromobilität sind dabei keine bahnbrechenden Premieren zu erwarten. Der Fokus liegt diesmal auf Themen wie dem automatisierten Fahren und der Fahrzeug-Vernetzung.

Der Euphorie in Sachen Elektromobilität ist Ernüchterung oder besser Normalität gefolgt. Immerhin, im Juli gelangten in Deutschland mit 960 Fahrzeugen wieder mehr Stromer auf die Straße. Während die meisten Interessierten bei der Elektromobilität dabei an den Tesla Model S oder den i3 von BMW denken dürften, mausert sich hierzulande fast unbemerkt ein elektrischer Crossover, sprich ein Mini-Geländewagen, zum Verkaufsschlager unter den Elektroautos: Der Kia Soul EV.

Mit 211 Neuzulassungen hatte er im Juli einen Marktanteil von rund 20 Prozent bei den Stromern, noch vor Model S, E-Golf oder BMW i3. Beachtlich dabei: Im Juli verkaufte Kia dieses Modell überhaupt nur 419 Mal in Deutschland, die Hälfte aller neuzugelassenen Souls waren also elektrisch.

Auf dem deutschen Markt gestartet ist der Soul EV Ende vergangenen Jahres. Bei der Testfahrt konnte der Wagen dabei mit gutem Platzangebot punkten. Die erhöhte Karosserie-Form sorgt nicht nur für gute Sicht, sie erweist sich auch als Vorteil: die Batterien lassen sich so im Fahrzeugboden verbauen, ohne dass der Kofferraum leidet.

Starker Akku

 

Der 90 Kilowatt-Elektromotor mit Automatikgetriebe sorgt für ordentlich Schwung: in 11,2 Sekunden geht es auf Tempo 100. Bei 145 km/h ist Schluss. Ein Plus ist zudem die leistungsstarke Lithium-Ionen-Polymer-Batterie. Sie hat eine Kapazität von 27 Kilowattstunden, und damit deutlich mehr als vergleichbare Antriebsakkus, die in anderen E-Modellen der Kompaktklasse verbaut sind.

Das schlägt sich in der Reichweite wieder: Kia verspricht 212 Kilometer, ebenfalls mehr als der E-Golf oder der i3 von BMW. Per Schnellladung lässt sich die Batterie des Soul in 30 Minuten auf 80 Prozent Leistung laden, an einer normalen Ladebuchse dauert es fünf Stunden.

Wärmepumpe an Bord

 

Die Südkoreaner haben sich zudem einige Details ausgedacht, um den Akku zu schonen. So sorgt eine elektrische Wärmepumpe dafür, dass die Abwärme des Kühlwassers nicht ungenutzt entweichen kann, sondern leitet sie ins Heizsystem. Klima- und Heizung lassen sich bei Bedarf so einstellen, dass nur der Fahrersitz versorgt wird. Wer alleine fährt, kann auf diese Weise Strom sparen.

Kia ist mit dem Absatz des Soul EV in Deutschland zufrieden. Vor allem bei gewerblichen Kunden sei der Wagen wegen der hohen Reichweite gefragt, teilte das Unternehmen auf Anfrage mit. Mit rund 30.000 Euro in der Basisversion ist der Wagen im Vergleich zur elektromobilen Konkurrenz vergleichsweise günstig.

Weitere reine Elektroautos sind von Kia in naher Zukunft nicht zu erwarten. Im kommenden Jahr soll zunächst ein Plug-In-Hybrid auf dem Markt kommen. Gearbeitet wird im Konzern zudem an der Brennstoffzelle.

 

Persönlicher Blog von Karsten Wiedemann

Das könnte Sie ebenfalls interessieren:

Relevante Anbieter

Newsletter