Nach Berlin und anderen Kommunen führt nun auch die Stadt Köln eine rein elektrische Buslinie ein. Hierzu wurden kürzlich acht Elektrobusse beim niederländischen Hersteller VDL Bus & Coach bestellt. Die dort verbauten Batteriesysteme kommen vom Unternehmen AKASOL aus Darmstadt. Auf der Linie 133 der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) sollen die 18 Meter langen Gelenkbusse komplett elektrisch ohne jegliche Verbrennungsmotoren oder Induktions- und Leitungsbahnen eingesetzt werden.
Das in den Bussen verbaute, speziell für den Einsatz in Nutzfahrzeugen entwickelte Hochleistungsbatteriesystem verfügt über eine Ladeleistung von über 300 Kilowatt und einer nutzbaren Kapazität von über 100 Kilowattstunden. An den Endhaltestellen werden die Batterien mit 250 KW Leistung mittels eines Schnelladesystems nachgeladen. Auf dem Dach der Busse ist dafür ein Pantograf montiert, der an den Ladestationen ausgefahren wird. Der Ladevorgang dauert je nach Ladestand der Batterie zwischen fünf und zehn Minuten. Im Betriebshof der KVB werden die Batterien dann über Nacht wieder vollständig aufgeladen.
Wirtschaftlicher Einsatz durch langlebige Batterien
Laut AKASOL sichert der Einsatz der AKASYSTEM genannten Batterieeinheit vor allem einen wirtschaftlichen Einsatz für den Verkehrsbetrieb: „Mit 7.000 Vollzyklen und Millionen von Teilzyklen bieten unsere Batteriesysteme dem Betreiber eine hohe Investitionssicherheit und aufgrund der langen Lebensdauer auch beste Werte in Bezug auf Total Cost of Ownership“, erklärt Felix von Borck, Geschäftsführer der AKASOL GmbH.
Das in den Elektrobussen zum Einsatz kommende Batteriesystem AKASYSTEM 15M - Bild: AKASOL
Der Strom für die Elektrobusse stammt laut Betreiber zu hundert Prozent aus erneuerbaren Energiequellen, stellt somit keine Umweltbelastung dar und soll so jährlich 520 Tonnen an CO2 Emissionen einsparen. Die Gesamtinvestition für alle acht Busse beträgt sechs Millionen Euro.
Prototyp auf der „Busworld Europe“ in Belgien
Die Elektrobusse sollen ab Dezember 2016 auf der Linie 133 zwischen dem Breslauer Platz am Hauptbahnhof und dem Stadtteil Köln-Zollstock eingesetzt werden. Die sieben Kilometer lange Strecke mit insgesamt 13 Haltestellen wurde ausgewählt, da hier die hohen Anforderungen des Stadtverkehrs mit denen des Verkehrs des Innenstadtrandes zusammentreffen.
Vor der offiziellen Übergabe der ersten Busse am Betriebshof Nord der KVB in Köln am 26. Oktober kann ein Prototyp auch auf der derzeit stattfindenden Fachmesse „Busworld Europe“ in Kortrijk (Belgien) besichtigt werden. Der Bushersteller VDL stellt den mit vier AKASYSTEM 15M ausgestatteten E-Bus vom Typ VDL Citea SLFA Electric auf dem Außengelände in der Nähe seines Standes (404) in Halle 4 vor.
