Viele Debattenbeiträge rund um die Elektromobilität drehen sich um die Rolle des Staates hinsichtlich aussichtsreicher Maßnahmen, mehr Elektrofahrzeuge auf die Straßen zu bringen. Neben der Diskussion um Kaufprämien nimmt dabei die selbsternannte und von Vielen auch erwartete Vorreiterrolle staatlicher Institutionen eine zentrale Stellung ein – noch lässt die breite Integration von Elektroautos und anderen E-Fahrzeugen in behördliche Flotten auf sich warten.
Aber sie nimmt zu. Immer mehr Elektroautos und andere Elektrofahrzeuge sind im Behördendienst unterwegs. Zugenommen haben v.a. die Meldungen über E-Fahrzeuge bei der Polizei. Offensichtlich handelt es sich dabei nicht um das berühmte Feigenblatt, denn Elektrofahrzeuge weisen neben dem positiven Imagefaktor eine Reihe von Vorteilen (nicht nur) im urbanen Umfeld auf.
Für viele Aufgabenbereiche ist die zur Verfügung stehende Reichweite aktueller Elektromobile mehr als ausreichend. Die viel bewegten Fahrzeuge können leise, lokal emissionsfrei und mit geringen Unterhaltskosten einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Lebensqualität in urbanen Milieus leisten.
Elektroautos im Polizeidienst
Nicht immer entwickelt sich auf Anhieb eine Erfolgsgeschichte: So hat bspw. die sächsische Polizei im vergangenen Jahr testweise 10 Elektroautos in Betrieb genommen, letztlich aber nur 2 davon in ihre Flotte integriert. In diesem Jahr allerdings häufen sich die Berichte über die Inbetriebnahme von Elektroautos bei Polizeibehörden. Nachdem die niedersächsische Polizei bereits im vergangenen Jahr einige VW e-up!'s und e-Golf's in ihre Flotte aufgenommen hat, sind im laufenden Jahr 6 reichweitenstarke VW Golf GTE in kompletter Polizeimontur dazugekommen.
Erstmals findet auch der BMW i3 als Polizeieinsatzfahrzeug Verwendung – die bayerische Polizei hat im September 3 Elektroautos in Empfang genommen, die allerdings erstmal nur probeweise eingesetzt werden sollen. Auch in Berlin, auf der Ostsee-Insel Hiddensee und in einigen anderen Städten werden Elektroautos mittlerweile im Streifendienst eingesetzt. Mindestens ungewöhnlich mutet das französische Elektrofahrzeug Iris Viseo an, das eigens für die Polizei und Sicherheitsdienste entwickelt wurde – in Frankreich soll es schon mehrfach im Einsatz gewesen sein:
Elektromotorräder im Polizeidienst
Motorräder eignen sich hervorragend, um schnell und wendig in belebten Innenstädten voranzukommen. Elektromotorräder und E-Scooter sind dabei noch umweltfreundlich und tragen zur Lärmreduzierung bei. Wichtige Gründe, warum z.B. Barcelona und die sardische Hauptstadt Cagliari mittlerweile große Elektroroller-Flotten im Einsatz haben.
Warum sich moderne Elektromotorräder besonders gut für den Streifendienst eignen, erklärt der us-amerikanische Hersteller Zero Motorcycles, dessen speziell für Polizeizwecke modifizierte Modelle bspw. bei der kalifornischen Polizei im Einsatz sind: Der kalifornische E-Motorradbauer verweist darauf, dass elektrische Motorbikes im Gegensatz zu Autos sowohl auf der Straße als auch im Gelände voll einsetzbar sind.
Mit erzielbaren Reichweiten von rund 300 Kilometern sind die Elektromotorräder von Zero Motorcycles zudem vielen aktuellen Elektroautos überlegen. Der wartungsfreie Antrieb und sehr geringe Stromkosten von 0,01 € pro Kilometer prädestinierten die E-Motorräder ebenfalls für den Einsatz in behördlichen Flotten. Und nicht zuletzt sei in manchen Situationen das geräuschlose Annähern von großem Vorteil, wie im folgenden Video aus der Praxis berichtet wird:
