Die Systemleistung eines Tesla Model S P85D bspw. liegt nach Herstellerangaben bei stolzen 772 PS – theoretisch. Praktisch aber kann das Elektroauto "nur" 539 PS (mit Beschleunigungs-Update) bzw. 469 PS aufbringen – also mindestens 233 PS weniger als angegeben. Wie kann das sein und woher kommt diese Differenz?
Bisher hat Tesla bei den Allradvarianten des Model S einfach die Leistungswerte der beiden Elektromotoren addiert – bei obigem Beispiel treibt ein maximal 262 PS-E-Motor die Vorderachse und ein E-Motor mit einer Maximalleistung von 510 PS die Hinterachse an, woraus sich die Systemleistung von 772 PS ableitet. Nur: das Batteriepack hat gar nicht genug Kraft, um beide Elektromotoren auf Höchstleistung laufen zu lassen – womit Tesla gegen EU-Richtlinien verstoßen hat.
Nur die tatsächlich erreichbare Leistung zählt
Denn die EU-Richtlinien sehen vor, dass bei Leistungsangaben nur die tatsächlich zu realisierende Nennleistung ausschlaggebend ist und entsprechend angegeben werden muss. Tesla muss nun alle Angaben der betroffenen Allradmodelle ändern. An den übrigen Leistungswerten wie Reichweite und Co ändert sich nichts.
Tesla nennt das jetzt "batteriebegrenzte Motorwellen-Höchstleistung". Beim Tesla Model S P85D liegt diese nun bei 539 PS bzw. 469 PS, beim Model S 85D bei 422 PS und bei der Einstiegsversion Model S 70D bei 332 PS. Einigen Tesla-Fahrern soll diese Differenz schon vor einiger Zeit aufgefallen sein – sogar Klagen wegen Täuschung sollen gegen das Unternehmen laufen.