Die Crowd soll's regeln... Wenn immer mehr Elektroautos auf die Straßen kommen, braucht es freilich ein flächendeckendes Stromtankstellennetz, an dem von verschiedenen Seiten bereits gearbeitet wird. Aber warum nicht die Ladeinfrastruktur auf Privatpersonen ausweiten, die auf ihrem Grundstück einen leicht erreichbaren Ladepunkt installiert haben?
Das haben sich auch die Wiener Friedrich Vogel und Franz Schodl gedacht und das Startup ENIO gegründet, das mit einer Software-as-a-Service-Lösung Ladestellen für Elektroautos europaweit vernetzen will.
Über die Onlineplattform www.enio.at können Elektroauto-Fahrer die nächste freie Ladestation finden – die sich künftig z.B. auch an einer privaten Hauswand befinden kann. "youCharge" nennt ENIO das: die E-Tankstelle als Crowdlösung. Ganz neu ist die Idee nicht, es existieren bereits ähnliche Lösungen, teils selbstorganisiert von aktiven Elektroautofahrern. ENIO will Privatpersonen dazu ermuntern, durch Installation einer Ladestation an der eigenen Hauswand das eigene Grundstück zur E-Tankstelle werden zu lassen – was nicht nur erneuerbare Energien fördere, sondern auch eine Verdienstmöglichkeit eröffne. "Elektroautos benötigen etwas, was praktisch jeder zu Hause hat: Strom", so ENIO-Gründer Vogel. Die Ladestellen der youCharge-Crowd sollen durch einen Vertragspartner direkt mit der Stromversorgung verbunden werden und dann über die ENIO App für alle Fahrer auffindbar sein.
Realisiert werden soll die Crowd-Lösung mittels Crowdfunding, gestern ist die Kampagne auf Companisto gestartet. Aktuell betreibt ENIO bereits 1.500 Ladepunkte, in den kommenden Jahren soll das Stromtankstellennetz auf rund 90.000 gesteigert werden.