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Elektroautos können zwar mit erneuerbaren Energien betrieben werden, benötigen aber auch nicht-erneuerbare Rohstoffe.
Matti Blume | [CC BY-SA 4.0] |  via Wikimedia Commons

Elektroautos können zwar mit erneuerbaren Energien betrieben werden, benötigen aber auch nicht-erneuerbare Rohstoffe.

Die extensive Nutzung fossiler Brennstoffe trägt maßgeblich zur Klimaerwärmung bei, zudem sind diese Rohstoffe nur begrenzt vorhanden. Die Elektromobilität gilt v.a. für den Verkehrssektor als Ausweg. Aber auch für Elektroautos bzw. genauer gesagt für Elektroauto-Batterien sind knappe, nichterneuerbare Rohstoffe erforderlich (Lithium, Kobalt, Nickel, Grafit). Gleiches gilt für Brennstoffzellen (Platin).

Das renommierte Öko-Institut hat sich in die Diskussion um die Rohstoffversorgung der Elektromobilität eingeschaltet und die 3 dringlichsten Fragen beantwortet:

1. Kobalt, Lithium & Co.: führt die zunehmende Zahl von E-Fahrzeugen zu Engpässen bei diesen oder anderen Rohstoffen?

Nach Aussage des Öko-Instituts sind die Rohstoffe Lithium, Kobalt, Nickel, Grafit und Platin ausreichend vorhanden, um ein schnelles weltweites Wachstum der Elektromobilität zu gewährleisten. Nach Berechnungen des Öko-Instituts wird der Bedarf an Lithium für die Elektromobilität im Jahr 2030 die heutige Minenproduktion um gut das 4-fache übertreffen, allerdings übersteigen die weltweiten Vorkommen für Lithium und die weiteren Rohstoffe den prognostizierten Bedarf jeweils deutlich. Dennoch seien vorübergehende Verknappungen, v.a. bei Lithium und Kobalt, nicht auszuschließen, wobei die Wissenschaftler langfristig die globale Marktentwicklung der Elektromobilität nicht beeinträchtigt sehen. Das Öko-Institut empfiehlt die Festschreibung rohstoffspezifischer Recyclingraten für Lithium, Kobalt, Nickel und Grafit, um die Nachfrage nach Primärrohstoffen zu dämpfen und gegen temporäre Verknappungen vorzubeugen.

2. Werden die Rohstoffpreise für die Batterieproduktion explodieren?

Preissteigerungen für einzelne Rohstoffe – v.a. für Lithium und Kobalt – schließen die Wissenschaftler nicht aus. Allerdings wird dies nach Ansicht des Öko-Institut die Entwicklung der Elektromobilität insgesamt nicht ausbremsen. Neben dem bereits empfohlenen Recycling sei ein weiterer Ausweg die Optimierung der Batterietechnologie, um den Gehalt teurer Rohstoffe reduzieren zu können, wie das bei der nächsten Generation Nickel-Mangan-Kobalt-Zellen bereits der Fall sein werde.

3. Hat die Förderung zusätzlich benötigter Rohstoffe negative Auswirkungen auf Mensch und Umwelt?

Das Öko-Institut verweist darauf, dass die Förderung von Rohstoffen für die Elektromobilität – ebenso wie die Förderung zahlreicher anderer Rohstoffe für andere Verwendungszwecke auch – mit Umwelt- und Sozialproblemen verbunden ist. Neben dem oft sehr hohen Energiebedarf, dem Entstehen saurer Grubenwässer gehören auch Wasserkonflikte zwischen Bergbauunternehmen und indigenen Völkern sowie nicht vertretbare Arbeitsbedingungen in den Minen dazu. Als besonders problematisch stuft das Öko-Institut zurzeit die Kobaltförderung im Kleinbergbau in der Demokratischen Republik Kongo ein. Das Öko-Institut fordert, die Umwelt- und Sozialbedingungen bei der Förderung von Rohstoffen für die Elektromobilität zu verbessern. Nötig sei eine globale Industrieallianz für nachhaltiges Lithium sowie verpflichtende unternehmerische Sorgfaltspflichten für Kobalt. Schließlich trägt ein umfassendes Recycling dazu bei, die Umwelt- und Sozialprobleme über die gesamte Wertschöpfungskette von Lithium-Ionen-Batterien zu mindern.

Diese und weitere Handlungsempfehlungen sind in der Publikation Strategien für die nachhaltige Rohstoffversorgung der Elektromobilität. Synthesepapier zum Rohstoffbedarf für Batterien und Brennstoffzellen ausführlicher erläutert.

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